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Lale Akgün
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Frage von Michael K. •

Frage an Lale Akgün von Michael K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Akgün,

wie wollen Sie erreichen, dass die Diskussion um die Krippenplätze nicht wieder dieser Parteiprofilierungssucht der grossen Parteien zum Opfer fällt, wie die Gesundheitsreform, für die sich alle schämen sollten? Das Problem wird von allen erkannt. Nur der Profilierungswahn der Parteien führt wieder dazu, dass nun wieder endlos über den Finanzierungsweg gestritten wird. Einmal konsequent parteiübergreifend eine Lösung erreichen, ohne diese zermürbenden und unsinnigen Debatten!!! Meine Politikverdrossenheit rührt genau von da her: Grosse Koalition zerredet trotz satter Mehrheit alle wichtigen Themen, anstatt Lösungen herbeizuführen.

Mit freundlichen Grüssen

Michael Kulla

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kulla,

das Thema Kinderbetreuung ist eines der wichtigsten und drängensten Themen, die in Deutschland angegangen werden müssen. Deutschland ist leider, jedenfalls im Vergleich zu den skandinavischen Ländern oder Frankreich, trotz zunehmender Bemühungen in den letzten Jahren, ein "Entwicklungsland" in diesem Bereich.

Es ist daher um so wichtiger, dass die jüngst intensivierte Debatte um Krippenplätze nicht in Absichtserklärungen versandet, sondern tatsächlich zu einer konkreten und massiven Ausweitung einer qualifizierten Kinderbetreuung führt.

Die SPD hat gerade deshalb ein konkretes Konzept vorgeschlagen, wie ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung umgesetzt und finanziert werden könnte. Das Konzept kann unter http://familienpolitik.spd.de eingesehen werden.

Die SPD will nach der Durchsetzung des Elterngeldes, nach dem Start des Ganztagsschulprogramms und dem Einstieg in den Betreuungsausbau einen weiteren Meilenstein erreichen: Wir wollen den Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung ab dem ersten Geburtstag. Wir wollen dieses Recht verbinden mit einem entschlossenen Ausbau und einer Qualitätsverbesserung der Krippen und Kindergärten. Diese Investition muss in den kommenden Jahren Priorität haben. Das entspricht dem Wunsch einer überwiegenden Zahl von Eltern. Und wir wollen diese Angebote Schritt für Schritt gebührenfrei machen. Erst dann können wir davon sprechen, dass alle Eltern in Deutschland echte Wahlfreiheit haben zwischen häuslicher oder außerhäuslicher Betreuung ihrer Kinder. Erst dann übrigens haben Eltern eine echte Wahl zwischen der Rückkehr in den Beruf oder einer längeren Erziehungszeit.