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Frage von Wilfried P. •

Frage an Lale Akgün von Wilfried P. bezüglich Kultur

Sehr verehrte Frau Dr. Akgün,

warum eigentlich wird in Köln eine Großmoschee gebaut, ohne eine Volksbefragung durchzuführen?

Mit freundlichen Grüßen
W. Pichlkostner

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pichlkostner,

bei dem von Ihnen angesprochenen geplanten Bau handelt es sich nicht um eine "Großmoschee", sondern um einen Moscheeneubau auf einem Gelände an der Venloer Str. / Ecke Innere Kanalstr., auf dem bereits heute eine Moschee existiert.
Für mich ist es selbstverständlich, dass alle Religionsgemeinschaften in Deutschland die Möglichkeit haben, ihren Glauben zu praktizieren und dazu auch das Recht haben, Gebetsstätten zu errichten.

Eine "Volksbefragung" über die Frage, ob eine Religionsgemeinschaft diesem grundgesetzlich verbrieften Recht nachkommen darf, ist in diesem Zusammenhang nicht angebracht und auch bisher bei keinem Neubau einer Kirche oder Moschee erfolgt.

Hingegen haben DITIB als Träger der Baumaßnahme und die Bezirksvertretung in Ehrenfeld durch eine Vielzahl von Veranstaltungen, Bürgeranhörungen und öffentlichen Gespächen die Anwohner in einem Maße mit in die Planung einbezogen, das weit über das gesetzlich vorgeschriebene Prozedere hinausgeht.
Die Türkisch-Islamische Union (Ditib) hat über einen Architekten-Wettbewerb einen ansprechenden Entwurf für den Bau der Moschee in Ehrenfeld ausgewählt. Dabei wurde u.a. Stadtentwicklungspolitiker, die Dombaumeisterin, der Baudezernent und der Vorsitzende des Integrationsrates eingeladen, mitzuentscheiden.

Zudem entspricht der Bau einer zentralen Moschee in Köln dem von allen demokratischen Fraktionen getragenen Beschlusses des Kölner Stadtrates aus dem Jahr 2001, der bereits den Bau einer zentralen Moschee an einem geeigneten Standort in Köln fordert.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Lale Akgün