Frage an Kurt Lauer von Monika K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Lauer,
beim Thema „Nikotinfreiheit in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten“ hinkt Deutschland beträchtlich hinter anderen Staaten wie z.B. Spanien hinterher.
Gedenken Sie, in dieser Frage tätig zu werden, und wenn ja, welche Schritte ziehen Sie diesbezüglich in Betracht ?
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Monika Kohlbecker
Sehr geehrte Frau Kohlbecker,
Sie sprechen hier ein gesundheitspolitisches Thema an, das mir persönlich sehr wichtig ist und dem ich mich als Landtagsabgeordneter gerne widmen würde.
Der Schutz der Nichtraucher vor erzwungenem Mitrauchen ist längst überfällig, der Beweis der Gesundheitsgefährdung längst erbracht. Ich würde gerne die fortschrittliche Gesetzgebung aus Irland adaptieren. Dort muss der Arbeitgeber einen rauchfreien Arbeitsplatz garantieren, was in der Folge einem Rauchverbot in allen Bereichen gleichkommt. Bei 140.000 Nikotintoten pro Jahr und den durch Nikotin verursachten Krankheiten (auch bei Nichtrauchern!) ist ein wirkungsvoller Schutz am Arbeitsplatz, in Restaurants, öffentlichen Gebäuden, Schulen etc. dringend geboten.
Besonders erschreckend ist die hohe Zunahme der Raucher unter den Kindern und Jugendlichen. Hier hat die tief in die Psyche eindringende (Kino-) Werbung der Zigarettenindustrie ganze Arbeit geleistet und bei den jungen Menschen die Grundlage für eine lebenslange Sucht gelegt. Wäre das mit einer illegalen Droge, wie bsw. der weichen Droge Haschisch, geschehen, müssten die Verantwortlichen für mehrere Jahre hinter Gitter. Somit ist für mich neben dem oben genannten Rauchverbot auch ein komplettes Verbot der Zigarettenwerbung ein Thema.
Auch bin ich nicht der Ansicht, dass ein Rauchverbot in der Gastronomie zu einem Einbruch der Besucherzahlen führen würde. Ich gehe eher vom Gegenteil aus, denn viele Nichtraucher würden vermehrt Gaststätten und Veranstaltungen besuchen, wenn diese rauchfrei wären.
Für mich hat jeder Mensch ein Grundrecht auf Gesundheit. Auch Raucher sollten beherzigen, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des Anderen einschränkt wird. Da die angemahnte Freiwilligkeit und Rücksichtnahme nicht zum Ziel führen, geht an einem Rauchverbot kein Weg mehr vorbei.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Lauer