Frage an Kristina Vogt von Sebastian B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Vogt,
wie stehen Sie zu den so genannten Exzellenzinitiativen bzw. Eliteunis?
Der Wissenschaftsrat empfiehlt inzwischen, das Programm auslaufen zu lassen und fordert mehr Förderung der Univeristäten in der Breite. Wie stehen Sie zu diesen Forderungen?
Freundlicher Gruß,
Sebastian B.
Sehr geehrter Herr Boecker,
die LINKE. hat sich gegen eine Förderung von einzelnen Hochschulen und Universitäten bzw. Fachbereichen über die sogenannte Exzellenzinitiative gewandt. Wir fordern statt dessen die Rücknahme des Kooperationsverbotes im Grundgesetz und die Wiederaufnahme einer allgemeinen Hochschulförderung in der Breite durch den Bund. Die Länder sind zunehmends nicht mehr in der Lage, Hochschulen und Universitäten in angemessener Form grundzufinanzieren. Die Folge ist, dass Hochschulen und Universitäten immer stärker auf Drittmittelfinanzierung angewiesen sind. Dies geht zu Lasten der Lehre, aber auch zu Lasten der Unabhängigkeit von Forschung und Lehre. Deshalb halten wir eine Förderung einzelner Leuchtturmprojekte nicht für hilfreich.
In Bremen spürt man dies unmittelbar. Die Universität ist die am stärksten drittmittelfinanzierte Universität Deutschlands (gemessen am Verhältnis zur Grundfinanzierung). Zwar ist die Universität auf die Mittel der Exzellenzinitiative angewiesen, allerdings ändert das an der angespannten Lage nichts. Für die Lehre bringt dies kaum Vorteile und das Land hat Schwierigkeiten, die Kofinanzierung im Haushalt darzustellen. Was wiederum ein Nachteil für die Hochschullandschaft im Land Bremen insgesamt bedeutet, oder die knappen Haushaltsmittel in anderen Ressorts belasten wird.
Mit freundlichen Grüßen
Kristina Vogt