Frage an Kristina Schröder von Grit S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Schneider,

vielen Dank für Ihre Fragen zum Thema Grüne Gentechnik. Ich kann sie beruhigen und beunruhigen zugleich:

Beruhigen kann ich Sie darin, dass es weder darum geht, die Haftung bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit auszuschließen, noch darum, Anbaukontrollen abzuschaffen. Ich darf zitierten, was ich bereits an Herrn Müller in diesem Forum geschrieben habe:
„Wir stehen bei der Frage der Grünen Gentechnik – also der gentechnischen Veränderung von Pflanzen – für Transparenz und Sicherheit für den Verbraucher.
Vor lauter ideologischer Verblendetheit hat Rot-Grün leider bislang jegliche Grundlagenforschung in Deutschland erschwert oder gar unmöglich gemacht. Sie haben die grüne Gentechnik verteufelt, ohne dass es dafür irgendwelche wissenschaftlichen Grundlagen gab. Das ging sogar soweit, dass Forschern, die versucht haben solche gentechnisch veränderten Pflanzen noch sicherer zu machen, von Frau Künast einfach die Gelder gestrichen wurden - und kritische Abteilungsleiter gar ihren Job verloren. Man hat insbesondere bei den Grünen offensichtlich gar kein Interesse daran, um sich konstruktiv mit den Chancen der Grünen Gentechnik auseinander zu setzen.“ Darum geht es: Wir wollen Forschung wieder zulassen!

Beunruhigen muss ich Sie, wenn Sie schreiben, der Verbraucher wäre dann der Dumme. Sehr geehrte Frau Schneider: Der Verbraucher ist bereits der Dumme. Jährlich werden 6 Mio.Tonnen gentechnisch veränderter Sojabohnen nach Deutschland importiert und zu Futtermitteln verarbeitet. Fleisch, Milch und Eier werden so unter Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen erzeugt. Die derzeit gültige Kennzeichnungsregelung ist eine Verbrauchertäuschung, denn alles, was durch den Tiermagen gegangen ist, braucht nicht gekennzeichnet zu werden. Experten in der Lebensmittelbranche vertreten die Auffassung, dass bei einer konsequenten Kennzeichnung 80 % unserer Nahrungsmittel als "gentechnisch verändert" gekennzeichnet werden müssten. Von wegen, Verbraucherschutz wird großgeschrieben…

Die CDU/CSU will und wird dafür sorgen, dass 1. Forschung an Grüner Gentechnik wieder ermöglicht wird, dass 2. eine klare Informationspolitik und eine gezielte Kennzeichnung stattfindet, und dass 3. nur einer über Kauf oder Nicht-Kauf gentechnisch veränderter Lebensmittel entscheiden kann: Nicht die Grünen, nicht die Roten, sondern die Konsumenten.

Mit freundlichen Grüßen,

Kristina Köhler