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Frage von Andreas Z. •

Frage an Kristina Schröder von Andreas Z. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Köhler,

leider ist es ja Realität, dass sehr viele Ehen geschieden werden. Das derzeitige Scheidungs- und Unterhaltsrecht stammt aus einer Zeit, als Scheidungen die Ausnahme und nicht so wie heute die Regel sind.
Nach derzeitigem Recht ist es so, dass überwiegend Frauen Scheidungen beantragen. Das kommt nicht von ungefähr, sind sie doch in der Regel (wenn auch ein Kind vorhanden ist) sehr gut versorgt (Unterhalt) unabhängig davon, warum die Ehe gescheitert ist. Dies führt in einer Vielzahl der Fälle zu starken Ungerechtigkeiten.
Männer können letztendlich ohne Folgen (für die Frau) belogen und betrogen werden und wenn man ihrer dann übertrüssig ist kann mann sie nach Strich und Faden "im Namen des Volkes" "ausnehmen". Ich denke das dies in sehr vielen Fällen nicht "gerecht" ist. Ausserdem gelten vor Gericht immer noch Mütter als der für das Kind bessere Elternteil. Wie sieht es hier mit der Gleichberechtigung aus?? Wie stellt sich die CDU zu dieser Frage? Familien und Kinder sind wichtig für den Erhalt unserer Gesellschaft und unserer sozialen Sicherungssysteme. Unter den derzeitigen Voraussetzungen ist es aber für einen Mann in der Regel ein unkalkulierbares Risiko. Nimmt den keiner die Berichte über Familiendramen so richtig ernst? Warum geschehen so viele schreckliche Dinge in diesem Bereich? Ich denke mit mehr Gerechtigkeit, auch den Männern gegenüber, könnten Sie viel zum Positiven hin bewegen.
Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Antwort.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Zendel,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Gleichberechtigung von Männern, insbesondere in scheidungs- und unterhaltsrechtlichen Fragen.

Ich weiß nicht, ob Sie auch den Vertretern der anderen Partei diese Fragen bereits gestellt haben. Wenn ja, dann dürfte Ihnen etwas aufgefallen sein, was auch ich den letzten Jahren im Bundestag leider oftmals bemerken musste: Gerade diejenigen, die sich selber immer als "tolerant" und "anti-diskriminierend" oder sonst was bezeichnen, neigen dazu, sich in Fragen der Gleichberechtigung über Vätern lustig zu machen. Ich denke da vor allem an manche Damen und Herren bei den Grünen.

Wie dem auch sei, Sie wissen sicherlich, Herr Zendel, dass die CDU/CSU ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Familie legt. Dies möchte ich nun nicht weiter ausführen, unsere Position finden Sie unter www.cdu.de ausführlich erläutert. Vielmehr möchte ich auf Ihre konkrete Frage der Diskriminierung von Vätern eingehen.

In einer Rede über die Vereinbarkeit von "Familie und Beruf" habe ich kürzlich darauf hingewiesen, dass unsere Gesellschaft - und damit auch wir, die Politiker - aufpassen müssen, dass wir aus diesem Thema nicht nur eine einseitige Sache "Vereinbarkeit von Mutter-Sein und Beruf" machen. In der Tat waren nämlich die letzten Jahre allgemein davon geprägt, dass man sich zwar viele Gedanken darüber gemacht hat, wie man Frauen fördern kann. Dabei hat man aber vergessen, dass Gleichberechtigung nicht nur eine Frage des Arbeitsplatzes ist – und daher auch nicht nur die Frauen im Blick haben darf. Zwar ist es Fakt, dass Frauen noch immer rund 30 Prozent weniger verdienen als Männer - und dieses Problem werden und wollen wir anpacken. Aber, Fakt ist eben auch, dass dies die vielen Vätern, die nach Scheidungsprozessen plötzlich nur noch als Unterhaltszahler eine Rolle spielen dürfen, herzlich wenig interessieren dürfte.

Ich kann Ihnen zurzeit leider noch keine konkreten Aussagen darüber machen, wie wir das Problem in den Griff bekommen wollen. Dazu müsste ich natürlich erst noch Rücksprache mit den jeweiligen Fachpolitikern der CDU/CSU halten, was während des Wahlkampfes naturgemäß schwierig ist. Sie sehen jedoch, dass ich es jedenfalls als Problem erkannt habe und hoffe, dass es in der nächsten Wahlperiode – sofern die CDU/CSU die Regierung stellt – angepackt wird. Klar ist nämlich auch: Mit Rot-Grün wird das offensichtlich nichts.

Mit freundlichen Grüßen,

Kristina Köhler