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Kristina Schröder
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Frage von Marco B. •

Frage an Kristina Schröder von Marco B. bezüglich Recht

Liebe Frau Köhler,
homosexuelle Menschen haben es in der Regel mit der Union nicht leicht. Dies begründet sich z.B. an den andauernden Diskriminierungen der CDU-Politiker (insbesondere Ihrem Kollegen Irmer, Stoiber und jetzt auch noch Kirchhof), der momentanen zweiten Verfassungsklage gegen Homo-Rechte und natürlich Ihrem Wahlprogamm. Was ich daran schon nicht verstehe ist, dass die CDU zwar von Toleranz und Antidiskriminierung spricht, ich mich aber an keine politische Aktion aus der Union erinnern kann, die diese Ziele auch verfolgt. Eher im Gegenteil.

Wenn wir nun Ihre Partei wählen, was tun sie dann konkret für uns? Welche weiteren Rechte werden wir zu erwarten haben?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bender,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail und die damit verbundenen Fragen.

Ich tue mich ehrlich gesagt schwer damit, Ihnen eine Antwort zu geben, die nicht emotional aufgeladen ist. Dies aus zwei Gründen:

Erstens, Sie wiederholen leider einfach ständig reproduzierte Vorurteile gegen die CDU/CSU, so dass ich es mich nicht verkneifen kann, auch Sie daran zu erinnern, dass Toleranz keine Einbahnstraße ist. Es müssen nicht alle Menschen Ihrer Meinung sein, um als tolerant gelten zu dürfen. Dies ist ohnehin ein Merkmal dieser seltsamen rot-grünen politischen „Kultur“, dass diejenigen, die von anderen Toleranz verlangen, diesen Maßstab nicht an sich selber anlegen. Verstehen Sie dies bitte nicht als Angriff auf Sie, sondern als allgemeine Feststellung, über die es sich vielleicht auch mal nachzudenken lohnt.

Zweitens, rennen Sie mit Ihren impliziten Forderungen nach Toleranz gegenüber homosexuellen Menschen bei mir offene Türen ein. Ich arbeite schon lange und erfolgreich mit der LSU (Lesben und Schwule in der Union) zusammen – die wichtige Aufklärungsarbeit nach Außen und nach Innen leisten – und werde dies auch weiterhin tun. Deshalb ist es mir auch völlig unverständlich, wie Sie schreiben können, unser Wahl-bzw. Regierungsprogramm sei für Sie diskriminierend. Ich zitiere: „Die Menschen wollen in glücklichen persönlichen Verhältnissen leben. Das können Ehe, Familie und andere Formen des Zusammenlebens sein, die Lebenssinn, Geborgenheit und Glück vermitteln." Dies ist ein Auszug aus unserem Regierungsprogramm 2005-2009. Noch mal, unsere Kriterien sind Lebenssinn, Geborgenheit und Glück. Ich hoffe, darin können auch Sie sich wieder finden.

Im Übrigen wird auch an der eingetragenen Lebenspartnerschaft nicht gerüttelt. Dies hat unter anderem Dr. Angela Merkel persönlich vor ein paar Tagen nochmals deutlich klargestellt. Es wird keine zweite Verfassungsklage geben.

Mit freundlichen Grüßen,

Kristina Köhler