Frage an Kristina Schröder von Roland M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
sehr geehrte frau dr köhler,
müssten Sie nicht dafür dankbar sein, dass abgeordnetenwatch eine weitere möglichkeit ist, mit bürgern in einen dialog einzutreten? immerhin stellt es eine (nicht nur von bürgern, auch von ihren kollegen) breit akzeptierte infrastruktur dafür zur verfügung.
steckt hinter ihrer unterstellung der "unausgesprochenen" these nicht eine bewertung darüber, welches ein "guter" weg und welches ein "schlechter" weg des kontakts mit ihnen ist? wie habe ich es zu verstehen, dass sie eine antwort über ihre homepage oder über ihren "monatlichen politikbrief" in ihrem augen eine "direkte antwort" darstellt? inwiefern ist das "direkter" als eine über abgeordnetenwatch vermittelte interaktion? (vielleicht in dem sinne, dass sie dann die kontrolle über die spannweite der sichtbarkeit haben? in dem sie "direkt" die fragen auswählen können, die sich "gut" beantworten lassen? und in dem sie "direkt" nicht mehr opportun wirkende mitteilungen tilgen können? geht es ihnen darum, eine stärkere kontrolle über die interaktion zu gewinnen? haben sie angst vor den bürgern?)
viele grüße,
Roland Mayer
Sehr geehrter Herr Mayer,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich werde Ihnen diese allerdings nicht über Abgeordnetenwatch beantworten und möchte Ihnen dies auch kurz erklären. Abgeordnetenwatch ist eine Plattform, die als selbsternannter Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftritt. Abgeordnetenwatch liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein.
Zu meiner Vorstellung von demokratischer Öffentlichkeit gehört es deshalb, dass ich Bürgeranfragen auf direktem Weg beantworte: in meiner Bürgersprechstunde, in meinem monatlichen Politikbrief, auf meiner eigenen Homepage und in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen. Bitte schicken Sie Ihre Anfrage dazu an mich persönlich (kristina.schroeder@bundestag.de), damit ich Ihnen ohne Umwege antworten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kristina Schröder, MdB