Frage an Kristina Schröder von Bernd L. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Köhler, sehr geehrter Herr Müller,
Vielen Dank für Ihre Antwort vom 15/9.
In hektischen Wahlkampfzeiten kann man schon mal so einen Aufsatz wie den des CDU-Vordenkers missverstehen - ich finde aber die Frage so wichtig, dass ich noch mal Herrn Biedenkopf zitiere:
Die Union irrt nicht allein. Alle starren auf das BIP [...] Worum es deshalb geht, ist nicht, mehr Wachstum für mehr Beschäftigung zu fordern. [...]
Die Nebenwirkungen des Wirtschaftswachstums stellen seinen gesamtwirtschaftlichen Nutzen zunehmend infrage. Seit Jahren muss es durch staatliche und private Schulden gestützt werden. Der Ressourcenverbrauch steigt und mit ihm die Belastung der Umwelt. Die Belastungen der Lebenschancen kommender Generationen nehmen Dimensionen an, die jene zurückliegender Kriege übersteigen. Sie sprechen schon heute allen Grundsätzen sozialer Gerechtigkeit zwischen den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen Hohn und gefährden die Solidarität zwischen ihnen.
[...] Jede menschliche Ordnung, die immerwährendes materielles Wachstum zur Voraussetzung hat, muss früher oder später scheitern. [...] Die wirkliche politische Zukunftsaufgabe lautet: Wir müssen die Notwendigkeit des Übergangs vom expansiven Wachstum der Aufbauzeit zum dynamischen Gleichgewicht eines dauerhaften Bestandswachstums erkennen. Das Ziel muss ein freies Gemeinwesen sein, dessen Wirtschaft nicht auf ständige Expansion ausgerichtet ist, sondern in dem vielmehr ein ständiger Austausch von Altem und Neuem stattfindet (Wachstum schafft noch keine Arbeit, ZEIT 49/04).
Könnten Sie dazu Stellung nehmen?
Beste Grüße