Frage an Kristina Schröder von Thomas J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Frau Köhler,
in ihrer Standardantwort schreiben Sie:
"Abgeordnetenwatch legt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein."
Wie kommen sie zu dieser negativen Einschätzung? Liegt ihrer Antwort vielleicht auch eine "unausgesprochene" These zugrunde? Vielleicht dass Politiker ein negatives Image haben und diese Seite nur dazu dient dies weiter zu verstärken?
Für mich ist diese Seite das genaue Gegenteil! Denn dies ist eine öffentlich Plattform, in der die Fragen und Ihre Antworten 1000fach mitgelesen werden. Und nur dadurch das Politker sich auch argumentativ und nicht nur händeschüttelnd unter das "normale Volk" begeben, lässt sich das aus m.E. teilweise gutem Grund bestehende Misstrauen aus der Welt schaffen.
Nicht jeder Leser will ihnen persönlich schreiben, selbst Sie könnten diese Mail-Flut wahrscheinlich niemals bewältigen. Stattdessen wird in wohl 99% der Fälle der Besucher dieser Seite ausreichend informiert indem er die bestehenden Frage und Antworten liest.
Durch die Öffentlichkeit der Fragen und Antworten entsteht eine lebhafte Diskussion. Bundestagsdebatten sind doch auch öffentlich, nur dass da die Wähler da nun mal nicht direkt mitdiskutieren dürfen.
Warum verweigern Sie sich systematisch dieser neuen Form von öffentlicher Kommunikation?
Sehr geehrter Herr Jentzsch,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich werde Ihnen diese allerdings nicht über Abgeordnetenwatch beantworten und möchte Ihnen dies auch kurz erklären. Abgeordnetenwatch ist eine Plattform, die als selbsternannter Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftritt. Abgeordnetenwatch liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein.
Zu meiner Vorstellung von demokratischer Öffentlichkeit gehört es deshalb, dass ich Bürgeranfragen auf direktem Weg beantworte: in meiner Bürgersprechstunde, in meinem monatlichen Politikbrief, auf meiner eigenen Homepage und in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen. Bitte schicken Sie Ihre Anfrage dazu an mich persönlich ( kristina.koehler@bundestag.de ), damit ich Ihnen ohne Umwege antworten kann. Wenn Sie möchten, dass Ihre Frage und meine Antwort darauf auf meiner Homepage veröffentlicht werden, können Sie nun dort die Funktion "Frage & Antwort" nutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kristina Köhler, MdB