Frage an Kristina Schröder von Nick T. bezüglich Frauen
Ich würde gerne wissen, wie die Union mit der rotgrünen "Gleichstellungspolitik" verfahren wird? Einstampfen? Oder passiv weiterlaufen lassen? Was wird z.B. mit dem Heer von Frauenbeauftragten geschehen (heute "Gleichstellungsbeauftragte")? Stimmen Sie mir zu, daß es sich dabei um "PolitkommissarInnen" der verkorksten rotgrünen Ideologie handelt? Ist das Ihres Erachtens mit unserer Freiheitsordnung vereinbar? Wie stehen Sie zum sog. Gendermainstreaming?
Ich bring hier mal eine ironische Frage an Irmingard Schewe-Gerigk, um meine Haltung zu illustrieren. Wie sieht die Union das? Vor allem: was werden Sie gegen diesen Wahn TUN?
Hier meine "Frage" an Frau Schewe-Gerigk:
Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:
50% aller Politiker müssen Frauen sein. 50% müssen behindert sein. 50% müssen einen Migrationshintergrund haben. 50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören. 50% müssen BrillenträgerInnen sein. 50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben. usw.
Ergebnis: Bundeskanzlerin der BRD kann nur eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist.
Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur GENDER-Mainstreaming.
"Mainstreaming" muß sofort auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen voneinander unterscheiden. Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, ALLGEMEINE Quoten z.B. für Beinamputationen einzuführen. Also: wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt.
Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst am Anfang. Es gibt viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das grüne Gleichstellungskonzept entsprechend ausgeweitet wird?
Sehr geehrter Herr Toroni,
ich sehe jede Art staatlicher Gleichstellungspolitik sehr kritisch. Ziel muß es doch sein, dass Menschen auf Grund ihrer Kompetenz, ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten beurteilt werden. Durch Gleichstellungspolitik betont man aber nicht diese Kriterien, sondern soziale Merkmale, wie z. B. Frau-Sein.
Damit zementiert man bestehende Ungerechtigkeiten und schafft neue.
Daher: Wenn man erreichen will, dass Frauen nicht wegen ihres Frau-Seins benachteiligt werden, darf man sie auch nicht deswegen bevorzugen.
Mit freundlichen Grüßen,
Kristina Köhler