Frage an Kornelia Möller von Dirk S. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Möller,
Zum Thema häusliche Gewalt schreiben Sie:
"In der öffentlichen Debatte wird aber auch das Problem der Gewalt gegen Männer behandelt. In diesem Jahr wurde beispielsweise eine Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) veröffentlicht, die auch auf den Internetseiten herunterzuladen ist."
In dieser Pilotstudie (sie stammt übrigens von 2003, die von Ihnen verlinkte Seite von 2005) wird festgestellt, dass Männer in etwa so häufig wie Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind. Soweit mir bekannt ist, wurden dabei dieselben Kriterien zugrunde gelegt, wie sie auch bei den Studien über Gewalt gegen Frauen verwendet werden. Gern wird von Ministeriumsseite darauf verwiesen, dass die Studie nicht repräsentativ sei. Die Erstellung einer repräsentativen Studie – so wie es sie für Frauen gibt – wird aber abgelehnt.
Werden Sie und Ihre Fraktion sich aktiv dafür einsetzen, dass eine derartige, repräsentative Studie in Auftrag gegeben wird?
Weiterhin schreiben Sie etwas von 5% betroffener Männer. Diese Zahlen sind von der Realität längst eingeholt. In der PKS von Berlin von 2006 finden Sie häusliche Gewalt aufgeschlüsselt: 21,6% Täterinnen und 26,2 männliche Betroffene – obwohl sich auch in Berlin die Hilfsangebote nahezu ausschließlich an Frauen wenden und dem einzigem Männerhaus (eines der wenigen in Deutschland) staatliche Unterstützung verwert wird.
Was hat Ihre Partei bisher unternommen, dieses Ungleichgewicht der Hilfsangebote und Mittel zu verändern?
Sie verweisen in einer Ihrer Antworten auf die Seite http://www.gewaltberatung.de , wo man mehr als 20 Adressen finden würde, in der betroffenen Männern geholfen wird. Leider haben Sie alle Anlaufstellen mitgezählt, die Täterarbeit betreiben.
Wieviele Männerhäuser sind Ihnen in Deutschland bekannt? Können Sie mir sagen wie viele Tausend Hilfsangebote es in Deutschland für Frauen gibt (Frauenhäuser, Helplines, Zufluchtswohnungen, psychologische Beratungen usw.)?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Dirk Schubert
Sehr geehrter Herr Schubert,
gerne wiederhole ich noch einmal, dass sich DIE LINKE gegen jegliche Form der Gewalt einsetzt - ob von Frauen oder Männern begangen, ob innerhalb der Familie oder außerhalb. Besonders schlimm ist es natürlich, wenn Kinder auf die eine oder andere Weise die Leidtragenden sind. Auch weiterhin werden wir uns deshalb dafür einsetzen, dass die Täterinnen und Täter bestraft und die Opfer geschützt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Kornelia Möller