Frage an Kornelia Möller von Jürgen R. bezüglich Familie
Ihre Antwort vom 20.12.2007
Sehr geehrte Frau Möller,
vielen Dank für Ihre Antwort. Es bleiben aber nach wie vor Fragen offen, wie etwa - wo sind im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder die Männer (Väter) berücksichtigt, bzw. wer fühlt sich hier für diese zuständig? - welche Möglichkeit hat ein Vater (ggf. mit Kindern) nach häuslicher Gewalt seitens der Mutter, unterzukommen. Wird er auch in einem Frauenhaus aufgenommen? - ist PSYCHISCHE GEWALT nicht genauso schlimm wie körperliche Gewalt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Spätfolgen? - warum wird das Bild der Väter, die ihre Kinder wegen Umgangsboykott seitens der Kindsmutter nicht sehen dürfen, von der Politik verfälscht? Ist es für die Politik (mit Hilfe der Presse) momentan das einfachste, diesen betroffenen Vätern irgendeinen Grund anzulasten, der den Umgangsboykott rechtfertigt und somit auch diese Väter mit Gewaltverbrechern, Schlägern, etc. auf eine Ebene stellt? (siehe u.a. die Aktion der Frauenhäuser: Gewaltig groß werden) - können Sie sich überhaupt in die Lage eines fürsorglichen Vaters versetzen, der quasi über Nacht den Kontakt zu seinen Kindern verliert, weil die Mutter es so will (Umgangsboykott, Eltern-Kind-Entfremdung, etc.), und dem keinerlei Teilhabe an der Entwicklung seiner geliebten Kinder ermöglicht wird? - hat die Politik überhaupt ein tatsächliches Interesse am Wohle des Kindes (und das nicht nur in der Weihnachtszeit und vor Wahlen), oder wäre zum Wohle des Staates richtiger?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reicherseder
Trennungsväter e.V.
Sehr geehrter Herr Reicherseder,
wie Sie bin ich ebenfalls der Meinung, dass häusliche Gewalt nicht nur von Männern ausgeht. Die Anzahl der gewalttätigen (damit ist psychische genauso wie physische Gewalt gemeint) Frauen liegt aber eben wesentlich niedriger als die der Männer.
Auch für Männer gibt es selbstverständlich Zufluchtsmöglichkeiten, wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind. Eine Moeglichkeit sich darueber zu informieren, ist die Webseite www.gewaltberatung.de. Da sind beispielsweise 20 Beratungsstellen fuer Maenner innerhalb Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz anklickbar. Es erscheinen dann Telefonnummern, unter denen man Hilfe suchen kann.
Wir koennen Ihnen versichern, dass die Politik der Bundestagsfraktion DIE LINKE. auch weiterhin auf das Kindeswohl gerichtet sein wird, ebenso wie auf den Schutz von Opfern haeuslicher Gewalt - egal welchem Geschlecht sie angehoeren. Auch die Bundesregierung richtet ihre Politik momentan gerade darauf aus, das Umgangsrecht so zu regeln, dass das Kindeswohl im Vordergrund steht. Einvernehmliche Regelungen sollten selbstverständlich immer das Hauptziel aller Beteiligten sein. Wenn allerdings Gewalt im Spiel ist, müssen andere Maßstäbe angelegt werden. DIE LINKE wird sich immer für den Schutz vor Gewalt einsetzen, besonders wenn Kinder - direkt oder indirekt - davon betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Kornelia Möller