Frage an Kornelia Möller von Jürgen R. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Möller,
in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.
Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
Sehr geehrter Herr Reicherseder,
ich freue mich über ihren engagierten Brief. Gewalt in Familien ist selbstverständlich immer zu verurteilen, egal ob sie von Männern oder Frauen ausgeübt wird. In der öffentlichen Debatte wird aber auch das Problem der Gewalt gegen Männer behandelt. In diesem Jahr wurde beispielsweise eine Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) veröffentlicht, die auch auf den Internetseiten herunterzuladen ist. (Jungnitz, Ludger/Lenz, Hans-Joachim/Puchert, Ralf/Puhe, Henry/Walter, Willi (Hrsg.): Gewalt gegen Männer. Personale Gewaltwiderfahrnisse von Männern in Deutschland, http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=20558.html )
Gesetzliche Regelungen, die auch Männer vor häuslicher Gewalt schützen, sind ebenfalls vorhanden: So findet sich im Gewaltschutzgesetz eine Passage, in der ausdrücklich eingeräumt wird, dass Frauen auch Täterinnen sein können.
In der oben erwähnten Studie gaben etwa 5% der Männer an, im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt Verletzungen davongetragen zu haben. Nun hat Gewalt sicher nicht nur eine physische Seite, dennoch bleibt festzuhalten, dass der Anteil betroffener Frauen weit höher ist. Konkrete Zahlen und Langzeitstudien fehlen aber leider, so dass man über die tatsächliche Fallzahl nur spekulieren kann.
In den von Ihnen angesprochenen Streitigkeiten über Sorgerecht und Besuchszeiten ist es immer schwer, eine für alle Beteiligten gute und lebbare Lösung zu finden. Man kann pauschal aber nicht sagen, dass Väter mit Gewaltverbrechern auf eine Stufe gestellt würden.
DIE LINKE im Bundestag hat sich immer für Kinderrechte eingesetzt, ebenso haben wir uns gegen Gewalt in jeglicher Form, ob zu Hause oder woanders, ob gegen Männer, Frauen oder Kinder, ausgesprochen. Das wird auch in Zukunft so bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Kornelia Möller