Frage an Konrad Schily von Michael S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr Schily,
Sie schrieben
Wünschenswert wäre eine Gesellschaft, in der jeder so gesundheitsbewusst wie nur möglich lebt, d.h. möglichst stressfrei, mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und ohne den gesundheitsschädlichen Konsum von Tabak, Alkohol oder sogar illegaler Drogen. Die Realität sieht leider anders aus. In einer freien Gesellschaft muss man schweren Herzens zur Not auch akzeptieren, dass Menschen sich durch eine ungesunde Lebensweise selbst Schaden zufügen.
und verfehlen damit leider das Thema. Es geht beim Nichtraucherschutz nicht in erster Linie um den Schutz der Rauchenden, sondern um die zu verhindernde Schädigung der Nichtrauchenden.
Demokratie steckt Grenzen an den Stellen, an denen andere behindert oder geschädigt werden. Daher ist die logische und demokratische Folge ein wirksames Gesetz zum NIchtraucherschutz.
Dass mit so einem Gesetz und der darauf folgenden, wie in anderen Ländern zu sehenden, Ächtung der Raucher (Rauchen wird "uncool") auch in zweiter Linie die Raucher selbst zum Aufhören bewegt werden, ist eine positive Folge.
Ich verstehe Ihre Absicht im zweiten Teil Ihrer Antwort, leider passt diese Strategie hier aber nicht. Die viel gepriesenen Nichtraucherzonen in Restaurants beispielsweise sind nicht existent oder haben lediglich Feigenblattcharakter - Sie wissen natürlich, dass die freiwillige Prozentregelung des Gaststättenverbandes ein Witz ist und die angebliche Erfolgsstatistik arg geschönt.
Ganz abgesehen vom Schlusslichtstatus Deutschlands zu dem Thema in Europa und der Welt ist hier also auch demokratisch und gesundheitlich gesehen eine rasche und strikte Gesetzgebung Pflicht. Ich hoffe, dass Sie sich dieser Meinung (die statistisch gesehen mehr als 60 % Ihrer Wähler teilen) anschliessen können.
MfG,
Michael Schaarwaechter