Frage an Klaus Wowereit von Martin K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Wowereit,
wann werden Sie endlich den unerträglichen Zustand abschaffen Kinder in einen staatlich verordneten Ersatzreligionsunterricht zu schicken und den konfessionellen Religionsunterricht zurückzudrängen. Die Kirchen müssen nach meiner Auffassung wieder den Platz im schulischen Bildungssystem eingeräumt bekommen, der ihnen als wichtiger Säule unserer Gesellschaft zusteht. Schließlich leisten die Kirchen seit Jahrhunderten bei der Vermittlung von positiven Werten in der Gesellschaft und im Staat unglaublich viel. Vieles könnte der Staat gar nicht selbst leisten.
Der Religionsunterricht vermittelt von seinem christlichen Mendschenbild aus glaubwürdig Standpunkte, die das Leben fördern und zu Eigen- und Fremd verantwortung, Selbstbewusstsein und Toleranz
erziehen. EIn gleichberechtigter konfessioneller Religionsunterricht ist daher unverzichtbar für die Schulen und für die Gesellschaft.
Sehr geehrter Herr Kämpf,
wir halten die Vermittlung von positiven Werten in der Gesellschaft auch für wichtig, ja sogar für unverzichtbar. Dies ist jedoch eine Aufgabe, die nicht nur religiösen Kindern und Jugendlichen gegenüber erfüllt werden muss und somit nicht allein vom Religionsunterricht gewährleistet werden kann. Der Werteunterricht soll kein Religionsersatzunterricht sein, sondern den Schülern aller Konfessionen, aber auch denen, die sich wenig oder gar nicht mit Religion beschäftigen, die Möglichkeit bieten, einen gemeinsamen Dialog zu führen. Durch den kulturellen und religiösen Austausch können die Kinder und Jugendlichen voneinander lernen und werden zu Eigen- und Fremdverantwortung, Selbstbewusstsein und Toleranz erzogen. Den Schülern ist es außerdem möglich, zusätzlich am konfessionellen Religionsunterricht teilzunehmen. Die eigene Religion auszuüben ist jedoch eine private Angelegenheit und jedem selbst überlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit