Frage an Klaus Uwe Benneter von Ulf G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Benneter,
welche Meinung haben Sie in Bezug auf die "Fremdarbeiter"-Äußerung von Oskar Lafontaine?
Sehr geehrter Herr Goebel,
mit der Bezeichnung ausländischer Arbeitnehmer in Deutschland als „Fremdarbeiter“ hat sich Oskar Lafontaine einmal mehr ins politische Abseits gestellt. Dieses Mal sogar an den rechten Rand. Die Nationalsozialisten haben sich diesen Begriff nach Angaben von Historikern für ca. 600 Einzelerlasse zu Eigen gemacht. Er wurde zum Synonym für gewaltsame Verschleppung von ausländischen Zwangsarbeitern nach Deutschland und scheidet damit für jede fachliche Diskussion in diesem Land schlichtweg aus.
Die Hoffnung, es könnte sich um einen dummen Versprecher handeln, hat Oskar Lafontaine leider umgehend zerschlagen. Durch seinen missglückten Erklärungsversuch, dass die Nationalsozialisten nicht fremdenfeindlich, sondern rassistisch gewesen seien, stellt er sich hinter den „Fremdarbeiter“-Begriff. Nationalsozialisten waren sehr wohl fremdenfeindlich, denn Rassismus ist die stärkste Form der Fremdenfeindlichkeit. Diese Begründung Lafontaines legt leider den Verdacht nahe, dass er hier bewusst am rechten Rand fischen wollte. Für mich als Generalsekretär meiner Partei sind diese Äußerungen Lafontaines nicht nachvollziehbar und schon gar nicht von einem ehemaligen Vorsitzenden der SPD, die selbst zum Opfer nationalsozialistischer Hass- und Verfolgungspolitik wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Uwe Benneter, MdB