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Klaus Uwe Benneter
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Frage von Michael B. •

Frage an Klaus Uwe Benneter von Michael B. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Benneter,

Sie haben die Berichterstattung über den Besuch des Schauspielers Tom Cruise in der Deutschlandzentrale von Scientology in Berlin kritisiert ( http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-Tom-Cruise;art125,2325259 ).

Können Sie für Ihre Abgeordnetenkollegen die Hand ins Feuer legen, dass sie nicht empfänglich sind für Einflussnahme dieser Sekte? Wenn dem so ist, müsste Scientology demnächst wieder aus Berlin abziehen, weil sich die erklärte Einflussnahme auf die deutsche Politik als wirkungslos erwiesen hat. Vermutlich wird dies aber nicht geschehen. Was bewegt Scientology Ihrer Meinung nach Geld in die Deutschlandzentrale im Zentrum der Macht zu pumpen, obwohl sie ja bereits in anderen deutschen Großstädten vertreten ist. Wo ist für Scientology die "Rendite"?

Viele Grüße
Michael Behrens

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Behrens,

herzlichen Dank für Ihre Frage in diesem Forum. Zunächst eine Berichtigung: Ich habe nicht die Berichterstattung über den Besuch des Schauspielers Tom Cruise in der Berliner Deutschlandzentrale kritisiert – die Entscheidung hierzu liegt in seinem persönlichen Ermessen, sondern die vielfach blauäugige und unkritische Berichterstattung über seinen Aufenthalt in unserer Stadt. Hierbei wurde viel zu wenig darauf hingewiesen, dass Tom Cruise nicht nur als Schauspieler einer neuen Hollywood-Produktion, sondern insbesondere auch als werbewirksames Aushängeschild der Scientology-Sekte in Berlin ist. Und dieses gerade zu einer Zeit, in der in Berlin wieder eine Überwachung der Sekte durch den Verfassungsschutz diskutiert wird und die Organisation anscheinend dringend Schlagzeilen braucht. Die hübschen Presseberichte über Mutter und Kind bei Eisbär Knut im Zoo kamen da nicht ungelegen!

Ihre Frage nach einer Rendite bezüglich der Einflussnahme auf die deutsche Politik kann ich Ihnen nicht beantworten. Auch wenn ich nicht für alle 612 Kolleginnen und Kollegen meine Hand ins Feuer legen will: Es würde mich doch sehr verwundern, wenn auch nur eine oder einer von ihnen in die Fänge der Scientologen geraten sollte! Wir alle sind fest in unseren Wahlkreisen verwurzelt, haben vielfältige gesellschaftliche und persönliche Vernetzungen. Ich bin mir sicher, ein solcher Fall würde in kurzer Zeit öffentlich werden. Darüber hinaus stehen wir alle fest auf dem Boden des Grundgesetzes und achten Demokratie und Menschenrechte. Positionen, die nicht mit denen von Scientology vereinbar sind. Es kommt jedoch weiterhin darauf an, wachsam zu sein, und die Aktivitäten der Sekte genau zu verfolgen.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Uwe Benneter, MdB