Frage an Klaus-Peter Gust von Uwe Steffen P. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie haben Sie sich für Kreativität und innovative Projekte an unseren Schulen eingesetzt? Wie stellen Sie sich wirksame Medienbildung vor? Werden Sie sich wie für Gewaltprävention engagieren -> Mobbing, Bossing, Stuffing?
Welche Veränderungen werden Sie in den Kontexten Schulaufsicht, „Testeritis“, Schulvisitation, …, Schulrecht, sogenannte überregionale Rechtsangelegenheiten bis hin zu Zweigstellen der Schulämter und ggf. des LISUM politisch auf den Weg bringen?
Sehr geehrter Herr Peschel,
ehrlicher Weise muss ich gestehen, dass ich mich in meinem bisherigen Leben nicht sehr tief mit dem Thema: „Bildung“ beschäftigt habe. Nach Abitur, Studium und ein paar Praxisjahren, habe ich bereits im Mai 1988 ein Unternehmen in Langenlipsdorf, südlich von Jüterbog gegründet. Wir gestalten mit 230 Mitarbeitern individuelle Spielräume aus kreativen Ideen und Robinienholz. Meine Kernkompetenz liegt daher eher auf dem Gebiet der aktiven Bewegung auf dem Schulhof, als die interaktive Medienarbeit im Unterrichtsraum.
Ich vermute, dass meine Antworten Sie so oder so nicht befriedigen würden. Daher verspreche ich Ihnen die Arbeit der Schulbildung unseren Experten zu überlassen und mich in meinen Kernkompetenzen mehr zu engagieren.
Das heißt nicht, dass Ihre Fragen mir egal sind, vielmehr bilden Sie die Kernfragen der sozialen Entwicklung einer modernen Gesellschaft ab.
Kinder sollten z.B. auch Spaß am Lesen finden. White-Board-Tafeln und schnelles Internet helfen nicht, soziale Kompetenz zu erlangen, oder reale Freunde zu finden.
Dazu ist vielleicht ein eigener Fachbereich notwendig, der sich mit Medienkompetenz und Datensicherheit beschäftigt. Aber auch mit den Folgen von Zuviel an Medien, wie Kurzsichtigkeit, Bewegungsstörungen und Übergewicht sollte man sich dann beschäftigen. Schulgarten-, Sportunterricht und Musikunterricht sind für mich ebenso wichtig.
Gern trete ich hierzu jeder Zeit mit Ihnen in Kontakt. Vielleicht haben Sie aber auch schon genug gehört. Ich habe das Gefühl, dass ich vielmehr von Ihnen lernen kann, und Sie die Fragen allein längst viel besser beantwortet haben als ich.
Darum danke ich Ihnen für Ihre Fragen, und wünsche Ihnen eine aktive und demokratische Wahl.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Gust