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Frage von Sandra E. •

Frage an Klaus Herrmann von Sandra E. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Lieber Herr Herrmann,

in der vorletzten Sendung von Frontal21 im ZDF vom 1. Februar erfährt man von einer kleinen Änderung im Baugesetzbuch.

Im Baugesetzbuch hieß es früher: Zitat: "Landwirtschaft…ist…Tierhaltung auf überwiegend eigener Futtergrundlage." Das heißt: früher musste ein Bauer seine Tiere vorwiegend mit selbsterzeugtem Futter ernähren.

Jetzt steht im Gesetz: Zitat: "Landwirtschaft…ist…Tierhaltung, soweit das Futter überwiegend auf den…landwirtschaftlich genutzten Flächen erzeugt werden kann."
Und so werden Massentierhalter, die nur Industriefutter verwenden, zu Bauern mit Bauprivilegien.

Der Trick: Tierfabriken zählen nicht mehr zur Industrie, sondern zur Landwirtschaft. Und Landwirte dürfen dort bauen, wo es der Industrie verwehrt ist. Die Folge: Immer mehr Tiere, immer mehr Ställe.

frontal21.zdf.de
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Damit fließen Gelder die für den Ökolandbau vorgesehen sind an Großbetriebe und damit gerade in den Bereich der von der Mehrheit der Bevölkerung nicht erwünscht wird.

Desweiteren geht ja mit der Massentierhaltung ein Trend einher, den ich persönlich abscheulich finde: 20 Hühner auf 1 Quadratmeter, unglaublich viel Gülle, erhöhte Nitratwerte im Grundwasser, billig billig billg, u.v.m.

Sicherlich betrifft uns das Problem im Rems-Murr-Kreis bei weitem nicht so sehr wie in Niedersachsen, aber ich würde gerne Ihre Meinung und Ihr Verhalten hinsichtlich Ökolandbau erfahren. Wie setzen sie sich für ein Nachhaltige LAndwirtschaft ohne Massentierhaltung ein.

viele Grüße,

S. Endrullis

Eine letzte Frage - wie stehen sie zu Gentechnik in der Landwirtschaft?

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Sehr geehrte Frau Endrullis,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich möchte Sie bitten sich auch an meinen für den Wahlkreis Backnang zuständigen Kollegen und Ihren Landtagsabgeordneten Wilfried Klenk zu wenden. Sie erreichen Ihn unter wilfried.klenk@cdu.landtag-bw.de.

Bei der Änderung im Baugesetzbuch handelt es sich um die Änderung eines Bundesgesetzes, welche ich durchaus kritisch sehe. Baden-Württemberg ist bundesweit Vorreiter beim ökologischen Landbau. Über 5000 Betriebe bewirtschaften heute 6,4 % der landwirtschaftlichen Fläche und die Zahl der Biobauern hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Maßnahmen wie die Förderung der Ökolandwirtschaft über den Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich oder der Einsatz von Beratungskräften an den Landratsämtern bzw. auf Ökolandbau spezialisierte Beratungsdienste sind erfolgreich. Ich halte es für richtig, die ökologische Landwirtschaft auch in Zukunft zu fördern.

Industrielle Massentierhaltung ist nicht nur ein politisches Problem. Ich setzte auch auf einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung. Solange der überwiegende Teil der Bevölkerung beispielsweise beim Fleischverzehr insbesondere auf eine große Menge zu einem möglichst niedrigen Preis achtet, wird die Politik alleine das Problem nicht lösen können. In meinem Wahlkreis befindet sich das Ernährungszentrum Mittlerer Neckar, eine Informationszentrale des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum und des Landratsamtes Ludwigsburg für die Verbraucher sowie für Lehrerinnen und Lehrer der Region zu Fragen der Ernährung und Lebensmittel. Ich unterstütze die Arbeit des Zentrums und bin für verstärkte Maßnahmen im Bildungsbereich.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Klaus Herrmann