Frage an Klaus Herrmann von Markus W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hermann,
Sie haben am 25.7.2007 den "Eckpunkten Stuttgart 21/NBS Wendlingen-Ulm" zugestimmt.
Im obigen Antrag wird dem Projekt eine "herausragende Bedeutung für das ganze Land" bescheinigt. U.a. heißt es, dass "die Projekte im Bereich des Regional- und Nahverkehrs zu besseren Verbindungen, einem höheren Fahrkomfort und erheblichen Fahrzeitverkürzungen führen werde."
Hierzu habe ich folgende Fragen:
1. Wie kann es bei weniger Gleisen zu einer Verbesserung des ÖPNV und des Regionalverkehrs kommen? Im Kopfbahnhof können Regionalzüge aufeinander warten. Meinen Sie, dass dies im Durchgangsbahnhof mit weniger Gleisen (8 statt 16) genauso möglich wäre? In Notfällen (derzeit die Regel) können S-Bahnen in den bestehenden Kopfbahnhof ausweichen oder über die Gäubahnstrecke nach S-Vaihingen geleitet werden. An welche Lösungen wurde bei Notfällen/Engpässen bei Stuttgart 21 gedacht?
2. Wodurch wird der höhere Fahrkomfort begründet? Beim Bahnsteigwechsel im Kopfbahnhof müssen heute keine Barrieren überwunden werden. Sehen Sie es als komfortabler an, dass im Durchgangsbahnhof S-21 Treppen, Rolltreppen oder Aufzüge benutzt werden müssen? Stimmt es, dass Züge teilweise geplante fahrplanmäßige Aufenthalte von einer Minute haben? Sehen Sie es als komfortabel an in dieser kurzen Zeit Ein- und Auszusteigen? Haben Sie dabei auch an Behinderte oder ältere Mitbürger gedacht?
3. Wodurch sehen Sie erhebliche Fahrzeitverkürzungen? Die Strecke aus Ludwigsburg kommend würde statt oberirdisch ab Feuerbach im Tunnel verlaufen. Woraus ergibt sich aus dieser Änderung für Reisende/Pendler aus Ihrem Wahlkreis eine Fahrzeitverkürzung? Ist Ihnen bekannt, dass derzeit (Juli 2010) Pendler in der Hauptverkehrszeit wegen den Bauarbeiten bis zu 10 Minuten zum Fahrplan verlieren?
4. Ist der Zuschuss in Höhe von 950 Mio EUR für die NBS Wendlingen/Ulm gedeckelt oder droht bei höheren Gesamtkosten ein weiterer Zuschuss durch das Land Baden-Württemberg?
Viele Grüße
Markus Wölfl