Guten Tag Herr Euteneuer-Treptow, würden Sie sich für den Fall einer Wahl in den Landtag für die Verbesserung der fachärztlichen Versorgung im Südkreis des Herzogtum Lauenburg einsetzen ?
Sehr geehrter Herr Euteneuer-Treptow,
die fachärztliche Versorgung im Südkreis des Herzogtum - Lauenburg ist ausbaufähig.
Es mangelt z. B. an Kinderärzten, Neurologen, Endokrinologen, Frauenärzten und Urologen.
Auch moderne Diagnostik wie MRT oder CT ist kaum vorhanden. Für eine qualifizierte fachärztliche
Behandlung und Diagnostik muss man sich auf den Weg in den Nordkreis, meist aber nach Lübeck oder Hamburg machen. Könnte man nicht durch ein MRT / CT der neusten Generation in Geesthacht und ein modernes, von der Kommune angeschobenes Ärztehaus z. B. in Schwarzenbek für Verbesserungen der medizinischen Versorgung der Kassen- und Privatpatienten in der Region sorgen ?
Was meinen Sie ?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Als Mitglied der LINKEN sehe ich die Problematik ähnlich wie Sie. Daher haben wir in unserem Wahlprogramm auch das Thema "Wohnortnahe Versorgung auch in der Fläche" (WP, S. 19) aufgenommen. Dort wird die Situation so beschrieben: "Gerade ältere Menschen oder Geringverdienende ohne eigenes Fahrzeug haben Probleme, Haus- oder Fachärzt*innen aufzusuchen. Umgekehrt lassen sich auch keine Mediziner*innen nieder, wenn die übrige Infrastruktur - Kultur, Verkehr, Schulen und Kitas - nicht vorhanden ist. Hier hat das Land Einfgriffs- und Gestaltungsmöglichkeiten und -pflichten." (WP, S. 19)
Ebenso ist uns wichtig, dass alle Menschen die notwendige medizinische "Behandlung auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung erhalten" (WP, S. 19). Insofern würde ich mich auch für die Einrichtung "moderner Diagnostik wie MRT und CT" bspw. im Krankenhaus Geesthacht einsetzen.
Ich bin ein großer Anhänger sog. kommunaler medizinischer Versorgungszentren, die nach einem ähnlichem Prinzip wie "ambulante Polikliniken" arbeiten. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass die Menschen an ihren Wohn- und Lebensorten unmittelbar notwendige medizinische Hilfe erhalten, von vorbeugenden Maßnahmen über die Therapie bis hin zur Nachsorge und rehabilitativen Maßnahmen. Damit könnten auch Einschränkungen, denen niedergelsassene Ärzt*innen in ihrer Einzelpraxis unterliegen, ein Stück weit überwunden werden.
In solchen kommunalen medizinischen Versorgungszentren stehen Ärzt*innen bspw. unmittelbar Labore und medizinische Technik zur Verfügung. Darüber hinaus sollte unter diesen Strukturbedingungen die fachliche Zusammenarbeit mit anderen ärztlichen Kolleg*innen in der Ambulanz und in den Krankenhäusern ohne bürokratische Hürden möglich sein. Dahinter steckt die Idee, dass Ärzt*innen und andere Mitarbeiter*innen (Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen ...) unkompliziert zwischen den einzelnen Fachgebieten sowie mit den Krankenhäusern zusammenarbeiten und die Einheit von vorbeugenden, therapeutischen und nachsorgenden Maßnahmen gestalten können.
In einem medizinischen Versorgungszentrum könnte bspw. mit einer einheitlichen Patent*innen-Akte gearbeitet werden, die jeder/jedem behandelnden Ärztin/Arzt bzw. jeder Fachabteilung zur Verfügung steht.
Hierzu bedarf es natürlich entsprechender Zweckbauten, die man auch "Häuser der Gesundheit" nennen könnte.