Frage an Klaus Ernst von Kathrin M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Was tun Sie dafür landwirtschaftliche Flächen zu schonen, den Landfrass zu stoppen und wie unterstützen Sie die moderne Landwirtschaft bei der Imagepflege gegenüber dem Endverbraucher und der überhandnehmenden Freizeitgesellschaft?
Sehr geehrte Frau May,
Herr Ernst hat mich gebeten, Ihre Frage zu beantworten.
Versiegelte oder verdichtete Böden können ihre Funktion als Wasserspeicher und somit als natürlicher Hochwasserschutz nicht mehr erfüllen und durch falsche Nutzung können Böden zu einer starken Quelle von Treibhausgasen werden. Nur durch eine nachhaltige und zunehmend ökologisch orientierte Landwirtschaft wird es uns gelingen, die Ausweitung der Bodenversiegelung, Erosion und Verödung von Böden zu verhindern. Gerade die rasante Bodenversiegelung müssen wir drastisch reduzieren. Alleine in Deutschland werden täglich 94 Hektar Boden versiegelt. Zugleich dürfen Böden nicht durch unsachgemäße Landwirtschaft oder Industrieabfälle und -emissionen vergiftet werden.
DIE LINKE fordert deshalb in ihrem Bundestagswahlprogramm (S. 68ff) eine stärkere Gewichtung des Bodenschutzes in der Bauleitplanung und eine Vorbildrolle bei der Begrenzung des Flächenverbrauches für eigene Bauvorhaben als Beitrag zur bundesweiten Erreichung der 30-ha-Grenze für den täglichen Flächenverbrauch. Notwendig sind ebenso rechtliche und finanzielle Regelungen zur Beseitigung und Revitalisierung von gefährlichen Brachen (Altlastenfonds).
Darüber hinaus treten wir dafür ein, dass umweltgerechte Landwirtschaft, Ökolandbau, Gartenbau, Forstwirtschaft und Fischereiund Aquakultur, nach sozial-ökologischen Kriterien und durch Unterstützung regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen gefördert werden. Wichtig sind uns die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Natur sowie die Arten-, Rassen- und Sortenvielfalt in der Agrarwirtschaft. Der Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden muss verringert werden. Zugleich setzen wir uns für eine naturnahe Waldwirtschaft in Bund, Ländern und Gemeinden ein.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. M. Stamm