Frage an Klaus Ernst von Thomas B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
wie sehen Sie die Aktivitäten von sog. Burschenschaften in Deutschland, wie lassen sich diese mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbaren und können Sie bitte endgültig das Vorurteil, wonach Ihre Narbe rechts unter dem Kinn aus einer solchen Gruppierung stammt, aus der Welt schaffen ?
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Braun
Sehr geehrter Herr Braun,
die Burschenschaften und ihr Dachverband, die Deutsche Burschenschaft (DB), treten für Vorstellungen und Ziele ein, die mit den Vorstellungen und Zielen der LINKEN in keiner Weise zu vereinbaren sind. Nationalismus, ein völkisches Denken und in Teilen auch Rassismus kennzeichnen wichtige Strömungen der Burschenschaften. Aus meiner Sicht lassen sich diese Vorstellungen nur sehr schwer mit den demokratischen und freiheitlichen Werten unserer Verfassung vereinbaren. Innerhalb der einzelnen Burschenschaften muss man sicherlich differenzieren, der Dachverband DB steht jedoch eindeutig für die oben skizzierten Inhalte. Erst jüngst wurde dies wieder deutlich, als es in der DB zu einer Diskussion mit rassistischen Ausfällen gegen Mitglieder kam, die nach Auffassung einzelner Bünde nicht "deutschen Blutes" seien. Der völkische Begriff der Nation, nachdem zur deutschen Nation nur Menschen gehören können, die deutscher Abstammung sind, ist allen Burschenschaften der DB gemein. Damit steht die DB gegen jede Form von Integration und gleichen Rechten für alle hier dauerhaft lebenden Menschen. Aus meiner Sicht ist es also nicht verwunderlich, dass zahlreiche Kader der extremen Rechten, z.B. in der NPD in Sachsen, Burschenschafter sind. Aus Sicht der LINKEN verstoßen die Burschenschaften gegen zentrale Inhalte unserer Verfassung.
Mit meiner Antwort dürfte deutlich geworden sein, dass ist selbstverständlich nie Mitglied einer Burschenschaft gewesen bin.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ernst