MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner
Klaus Buchner
ÖDP
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Frage von Guido H. •

Frage an Klaus Buchner von Guido H. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Herr Professor Buchner,

Als Physiker ist Ihnen die Bedeutung und Macht eines Betriebssystems für die Infrastruktur von Netzen bekannt. Sie haben sich auch schon mit Mobilfunk beschäftigt. Deshalb erhoffe ich mir in Verbindung mit Ihrem Weitblick eine Reaktion - nicht nur in form eine Antwort auf meine Frage - vielleicht auch als Anstoß einer Diskussion.

Ich bin um die Unabhängigkeit europäischer Entscheidungen besorgt, wenn es um die freie Nutzung von Mobilfunkgeräten geht. Kürzlich hat die USA am Beispiel HUAWEI demonstriert, wie sie auf Chinas Hersteller Einfluss nehmen kann, wenn deren Produkte im Mobilfunksektor zu sehr die USA-Märkte bedrängen.
Die Abhängigkeit der Europäischen Bürger (von China) und USA ist mit 100%-Abhängigkeit an dieser Stelle sehr groß.

Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, damit Europas Bürger in Zukunft nicht mehr 100% auf amerikanische Betriebssysteme für Mobilfunkgeräte angewiesen sind?
Keine Geräte kaufen ist ein Weg - aber die Technologie nutzen auf europäische Art, in Frequenzbereichen die wir bestimmen, mit Verschlüsselung die wir bestimmen und Überwachung, die wir bestimmen müsste doch ein europäisches Ziel sein?
Können Sie vorschlagen ein europäisches Mobilfunkbetriebssystem zu subventionieren?
Finanziert aus Steuern für den Betrieb nicht Europäischer Monopol-Systeme?

MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage.
Sie sprechen hier in der Tat ein sehr tiefgehendes Problem an. Bei den Betriebssystemen hat die ÖDP im Münchner Stadtrat vor vielen Jahren durchgesetzt, dass in allen städtischen Betrieben LINUX statt Windows verwendet wird. Dieses Betriebssystem legt die Programmierung offen. Damit ist sichergestellt, dass ohne unsere Zustimmung keine Daten an Werbefirmen oder Staaten weitergeleitet werden. Vor kurzem hat Microsoft aber erreicht, dass die Stadt eingeknickt ist und jetzt wieder Windows benutzt. In wenigen Jahren sind die Marktführer in der mobilen Kommunikation aus dem Europäischen Raum immer mehr verschwunden. Es ist noch gar nicht lange her, da lief ein Großteil der Mobilfunknetze mit Technik von Siemens, Alcatel, Nokia und Ericsson. Ebenso auch Millionen von Endgeräten. Tausende von Arbeitsplätze sind bei Siemens, gerade in Bayern, in diesem Bereich verloren gegangen. Heute - wenn wir auf den Markt schauen - kommt fast alles aus Fern-Ost. Besonders deutlich wird dies bei der geplanten 5G-Technologie. Die Entwicklung und die großen Märkte sind längst nicht mehr in Europa. Allerdings hat die schwedische Firma Ericsson noch einen Fuß in der Tür und bietet die vollständige Infrastruktur einschließlich aller Sendeanlagen an.

Aber alle diese Übertragungsverfahren basieren auf der immer mehr umstrittene Mikrowellentechnologie, deren Gesundheitsschäden sich immer weniger verstecken lassen. Um wirklich einen Fortschritt für unser Land zu erreichen und viele hochqualifizierte Arbeitsplätze zu sichern bzw. neu zu schaffen, möchte ich alle Physiker und Techniker dazu aufrufen einen gesundheitsverträglichen neuen Standard "Made in Germany" zu erschaffen. Dafür bietet uns das Datenlicht (auch LiFi oder VLC genannt) eine gute Chance, für das es bis jetzt noch keinen einheitlichen Standard gibt, das aber schon von einigen Firmen als Alternative zu WLAN angeboten wird.
So können wir diesen Sektor zurückgewinnen und uns weltweit wieder einen Namen machen. Die Fachleute und
den nötigen Unternehmergeist dafür haben wir. Packen wir es an.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Klaus Buchner