MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner
Klaus Buchner
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Frage von Michael K. •

Frage an Klaus Buchner von Michael K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Buchner,

mich interessiert ob was Sie als Vetreter einer ökologischne Partei ohne Ministerpräsident in einem Bundesland mit Autoherstellern von folgendem Vorschlag halten und ob Sie ihn evtl. im Europaparlament einbringen würden:

Um die Umstellung auf E-Autos sozialverträglich zu gestalten und die wertvolle Resource Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu vergeuden, sollte man sie zuerst da einführen wo es die betrifft, die nicht auf das Geld schauen müssen und andererseits auch die beste Lenkungswirkung hinsichtlich der Autoindustrie hat, nämlich bei teuren Neuwagen.
Das könnte man dadurch erreichen indem man die per Verbrennungsmotor erbrachte Motorleistung bei neuzugelassenen PKWs begrenzt. Wenn jemand mehr Leistung will, muss diese elektrisch erbracht werden. Anfangs sollte die Grenze so hoch sein, dass es nur Motorleistungen betrifft, die auch zum Anhängerbetrieb niemand wirklich braucht. Nach und nach würde man sie absenken. Einerseits würde es die Autoindustrie zwingen die ende zum E-Antrieb zu forcieren. Andererseits würde es den unsinnigen Trend zu immer größeren PKWs stoppen. Die Käufer von großen und somit teuren neuen PKWs wird ein anfänglicher Mehrpreis nicht hart treffen. Komponenten für einen elektrischen Zusatzantrieb in großen Fahrzeugen können auch für rein elektrische kleinere Fahrzeuge verwendet werden. Bei größeren Stückzahlen werden diese Komponenten billiger.

Die Einführung neuer Technologien über die Oberklasse-PKWs hat sich schon bei Airbag, ABS uns ESP bewährt. Menschen würden so auch Elektroantrieb mit Luxus verbinden. Man müsste sie nicht dazu zwingen. Die eingesparte Resource Akzeptanz kann die Politik bei anderen ökologischen Projekten wie z.B. weniger Fleischkonsum gut gebrauchen.

MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage und den interessanten Vorschlag. Die zusätzliche Antriebskraft durch Elektromotoren hat BMW schon vor Jahren in Oberklasse-Autos verwirklicht, die aber meines Wissens nach wegen fehlender gesetzlicher Vorgaben kein Verkaufserfolg wurden. Grundsätzlich lässt sich Ihre Idee ja mit allen Hybrid-Autos verwirklichen. Im Stadtverkehr trägt aber das Gewicht sowohl des konventionellen Motors, als auch der Batterien dazu bei, dass der Wirkungsgrad sinkt.

In Zukunft werden Autos, die nur eine kurze Reichweite haben müssen, deshalb besser mit Batterien betrieben werden. Dies muss aus Klimaschutzgründen so schnell wie möglich geschehen. Bislang kämpft die deutsche Bundesregierung in Brüssel gegen strengere Abgas- und auch CO2-Grenzwerte, obwohl diese die Einführung der Elektromobilität beschleunigen würden. Innerhalb meiner Fraktion setze ich mich für strenge Grenzwerte ein.

Für "normale" Autos und LKW ist jedoch die Elektromobilität keine Lösung, sondern dort kommt man in Zukunft nicht um Wasserstoff herum. Dazu kommt, dass man sowohl bei der Elektrolyse, als auch bei den Brennstoffzellen nicht auf ein spezielles Material angewiesen ist; die Vielfalt der unterschiedlichen Konzepte ist sehr groß. Die Nachfrage nach Wasserstoffautos ist derzeit so hoch, dass die wenigen Firmen, die sie anbieten, trotz des hohen Preises mit der Produktion nicht mehr nachkommen. Möglicherweise wird man auch nicht bei der Entwicklung von Wasserstoff-Autos stehen bleiben. Auch hier wird an Alternativen geforscht.

Mit freundlichen Grüßen

MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP)