Frage an Klaus Buchner von David O. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Dr. BUCHNER,
Frau Dr.Knobloch fragte dieses Jahr in der SZ "Wollt ihr uns Juden noch?". Tatsache ist, viele Juden fühlen sich in ihrer Heimat Deutschland, nach faktenarmer Beschneidungsdebatte, Grass, der alleinigen Sonderstellung israelischer Importwaren(Kennzeichnung) und der Verteufelung des Zionismus (durch bestimmte Medien und des Volkes Stimme), nicht mehr willkommen.
Was sagen Sie dazu und wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Antizionismus, Antiisraelismus und Antisemitismus?
Wie stehen Sie zur Kennzeichnung israelischer Produkte?
Was sagen Sie zu israelischen Reaktionen auf Raketenbeschüsse durch Palästinenser, bei denen es zu Toten auf palästinensischer Seite kommt?
Stellen diese Palästinenser Terroristen, oder Freiheitskämpfer dar?
Sehr geehrter Herr Odeon,
die Juden sind ein wesentlicher Teil Deutschlands, insbesondere auch unserer Kultur. Deshalb verwundert mich Ihre Frage: Jede Kritik an der Politik der Regierung des Staats Israel wird als Antisemitismus interpretiert. Damit werden die in Deutschland lebenden Juden nicht als Deutsche, sondern als Israelis bezeichnet, also in irgend einer Form als Zugehörige eines anderen Staats. So verhindern einige offizielle Vertreter der jüdischen Gemeinden in Deutschland selbst, dass alle Menschen, die in Deutschland leben, in gleicher Weise behandelt werden, denn sie identifizieren die Juden mit allen guten und schlechten Seiten der jeweiligen israelischen Regierung. Dabei ist doch Kritik an jeder Regierung, auch an der eigenen, völlig normal.
Zu Ihren anderen Fragen: Ich verurteile jede Gewalt, egal von welcher Seite sie kommt. Mit Gewalt schafft man Probleme, statt sie zu lösen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Buchner