Frage an Klaus Buchner von Dipl.-Phys. Helmut G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Professor Buchner,
Ihre Antwort kann mich nicht befriedigen. Haben Sie einmal nachgedacht, dass Sie ein Handy nach herkömmlicher Technik benutzen ? Schädigen Sie nicht dadurch Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Mitmenschen, die sich in Ihrer Nähe aufhalten, wenn Sie mit dem Handy telefonieren ? Sie kennen u.a. sicher die Untersuchungen von fünf Spaichinger Abiturienten über die Auswirkung des Mobiltelefonierens auf die roten Blutkörperchen (siehe: http://omega.twoday.net/stories/568914 ) ? Sind Sie nicht auch der Meinung, dass wenn immer mehr Menschen wie Sie Mobilfunktelefone nach herkömmlicher Technik benutzen, die Mobilfunkindustrie mit veralteter und gesundheitsgefährdender Technik unterstützen ? Denken Sie dabei in Ihrer Funktion nicht auch an Ihre Vorbildwirkung besonders bei den Jugendlichen ?
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Gobsch
Sehr geehrter Herr Gobsch,
das Problem ist meiner Meinung nach nicht, ob ich selbst Schäden durch mein Handy erleide. Das lässt sich in den Griff bekommen, wenn man nur mit Kopfhörer und nur bei gutem Empfang (möglichst alle Balken am Handy) telefoniert. Sie kennen die übrigen Vorsichtsregeln: Handy nie an den Körper, so wenig als möglich angeschaltet lassen und vor allem: Immer ausschalten, wenn man sich bewegt.
Das größere Problem ist, dass jedes eingeschaltete Handy bei der Ermittlung des Bedarfs an Basisstationen eingeht, und zwar an der Stelle, wo es sich gerade befindet. Sind immer viele Handys eingeschaltet, wird der Betreiber zusätzliche neue Stationen bauen. Außerdem werden die Anwohner der Basisstation mit jedem Gespräch belastet. Deshalb meine Konsequenz: Das Handy so wenig als möglich anschalten und statt dessen die Mailbox nutzen. Wenn ich trotzdem telefonieren muss, schaue ich zuerst, wie gut der Empfang ist.
Nun kann man mir natürlich vorwerfen, ich sei doppelzüngig: Ich weise auf die Gesundheitsschäden durch Handys hin und benutze selbst eines, wenn auch auf sehr umweltschonende Weise. Erlauben Sie hier einen Vergleich: Wir von der ÖDP sprechen auch ständig über die Schäden an Leben, Gesundheit und an der Umwelt durch den Autoverkehr. So hat unsere Münchner Stadträtin einen Fahrradanhänger mit der Aufschrift "Dienstfahrzeug der ÖDP". Aber deshalb können wir beim besten Willen in unseren Wahlkämpfen die Plakatständer nicht mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln befördern. Anders ausgedrückt: Ich kann zwar in puristischer Weise auf alles verzichten, was schädlich ist. Ob ich dadurch mehr für den Schutz unserer Gesundheit und der Umwelt erreiche, bezweifle ich.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Buchner