Frage an Klaus Buchner von Wolfgang F. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Sehr geehrter Herr Funke,

auf den ersten Blick sieht das Wirtschaftspartnerabkommen (EPA) mit den AKP-Staaten sehr gut aus: Mehr Entwicklungshilfe, Stabilität und Partnerschaft. Allerdings dient EPA wegen der angestrebten Freihandelszone auch als Exporthilfe für Europa und erschwert den Aufbau eigener Industrien in den AKP-Staaten erheblich. Das europäische Interesse an den Rohstoffen Afrikas spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.

Ein Abkommen, das wirklich die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt, würde deshalb ganz anders aussehen.

Agrarexporte in ärmere Länder sind immer problematisch, wenn sie nicht als Katastrophenhilfe, sondern über längere Zeit erfolgen. Speziell die subventionierten Exporte bewirken, dass die einheimischen Produkte der Empfängerländer teurer sind als die aus Europa. Dadurch zerstören wir die wirtschaftliche Grundlage der Kleinbauern.

Kurz: Die EU handelt hier ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der betroffenen Länder. Dabei ist zu beachten, dass das Europäische Parlament bei Handelsabkommen kein Mitspracherecht hat.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Buchner