Wie sieht Ihre Einstellung zur Frauenquote in von Männer geprägten Unternehmen aus?

Hallo Herr B. .und vielen Dank für Ihre Frage!

Die Rechnung ist einfach: Die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen ist kein Zufall, sondern das Ergebnis tief verwurzelter gesellschaftlicher Strukturen. Über Jahrhunderte waren berufliche und wirtschaftliche Machtpositionen Männern vorbehalten, während Frauen systematisch von Bildung, Eigentum und Entscheidungsprozessen ausgeschlossen wurden. Diese Rollenbilder entstanden nicht einfach aus dem Nichts, sondern aus einer Mischung aus wirtschaftlichen, militärischen und sozialen Notwendigkeiten - heutzutage überflüssig. Doch wirken diese historischen Ungleichheiten bis heute nach – sei es durch stereotype Rollenbilder, ungleiche Bezahlung oder fehlende Netzwerke, die Karrieren beeinflussen.

Die Tierschutzpartei setzt sich für Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen ein – und dazu gehört auch der Kampf gegen solche strukturellen Hürden. Die Frauenquote ist kein Selbstzweck, sondern eine notwendige Übergangslösung, um jahrzehntelang gewachsene Benachteiligungen auszugleichen und Vielfalt in Unternehmen zu fördern. Sie schafft nicht automatisch Gerechtigkeit, aber sie zwingt Unternehmen, sich aktiv mit diesen Ungleichheiten auseinanderzusetzen.

Langfristig müssen wir Geschlechtergerechtigkeit durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gleiche Aufstiegschancen und einen kulturellen Wandel erreichen. Erst wenn gleiche Chancen selbstverständlich sind, wird eine Quote überflüssig. Bis dahin ist sie ein notwendiges Instrument, um Chancengleichheit nicht nur zu fordern, sondern auch durchzusetzen.

Viele Grüße,
Kirill Tarasov