Wie lautet Ihre Einstellung zur Vertretbarkeit von Tierversuchen, die Menschenleben retten könnten? (z.B. in sämtlichen Bereichen der Medizin)

Guten Tag Herr S.,

die Frage der Tierversuche scheint zunächst eine zutiefst moralische: Dürfen unzählige Tiere leiden und sterben, um potenziell Menschenleben zu retten? Doch die Realität sieht anders aus. Lediglich 1 % der Forschungsergebnisse aus Tierversuchen lassen sich tatsächlich auf den Menschen übertragen. Das macht Tierversuche nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch wissenschaftlich ineffizient.

Jedes Lebewesen hat ein Recht auf Unversehrtheit und ein leidfreies Leben – dafür setzen wir uns ein. Tierversuche bedeuten massives Leid, Schmerzen und oft einen qualvollen Tod. Dabei gibt es längst bessere und zuverlässigere Alternativen:

• Organoide: Miniaturisierte, aus Stammzellen gezüchtete menschliche Organe, die echte Organfunktionen nachbilden und für Tests genutzt werden können.
• Computermodelle & Künstliche Intelligenz – Hochentwickelte Simulationen, die biologische Prozesse präzise nachstellen.
• In-vitro-Methoden – Zellkulturen aus menschlichen Zellen, die realistische Reaktionen des menschlichen Körpers simulieren.
• Multiorgan-Chips (Organ-on-a-Chip) – Mikrochips mit lebenden menschlichen Zellen, die das Zusammenspiel verschiedener Organe nachahmen und für Medikamententests genutzt werden können.
• Epidemiologische & klinische Studien – Forschungen direkt am Menschen, z. B. mit freiwilligen Probanden oder durch die Analyse von Patientendaten.

Diese Methoden sind nicht nur ethischer, sondern auch wissenschaftlich überlegen, weil sie direkt auf den menschlichen Organismus abgestimmt sind.

Mehr dazu hier: https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/

Die Tierschutzpartei fordert deshalb verstärkte Investitionen in tierversuchsfreie Forschung und einen konsequenten Ausstieg aus Tierversuchen – nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Kosmetik- und Chemikalienprüfung.

Viele Grüße,
Kirill Tarasov
Tierschutzpartei Hamburg