Als Umweltgewerkschaft lehnen wir die CO2-Bepreisung als neue Umweltsteuer ab, weil sie die Falschen, die Verbraucher trifft und nicht die Hauptverantwortlichen, die Industrie. Was ist Ihre Position
Sehr geehrte Frau Wisweg,
nach meiner Kenntnis sind 100 Konzerne weltweit für den Ausstoß von 70% der Klima schädlichen Gase verantwortlich. Wenn das Verursacherprinzip nicht gilt, befürchte ich, dass für den dringend notwendigen Klima- und Umweltschutz die Menschen nicht mitnehmen, vielleicht sogar dagegen aufbringen. Meines Erachtens müßten die Industrie als Hauptverursacher gesetzlich gezwungen werden, die Kosten für die Umweltzerstörung zu tragen. Ihre Partei neigt aber leider dazu, RWE, Thyssen-Krupp, Lufthansa, BP und andere für Umweltinvestionen staatlich zu fördern, obwohl sie jahrzehntelang die Umwelt zerstören und das Klima erwärmen. Glauben Sie wirklich, dass die schon jetzt massiv gestiegenen Kosten für Benzin und Heizöl wirklich an den Verbraucher zurück gegeben werden? Wenn ich mir vorstelle, dass bald der Liter Benzin mehr als 2,- Euro kostet: Gerechtigkeit ist etwas anderes. Und ein Elektro- oder Wasserstoff Auto kann ich mir leider nicht leisten.
Wenn wir die Klimaziele allein über die CO2-Bepreisung erreichen wollten, würde dies zu erheblichen sozialen Ungerechtigkeiten führen. Reiche könnten sich aus der Verantwortung herauskaufen, andere nicht mehr teilhaben. Wir sehen in der CO2-Bepreisung nur ein Instrument von vielen und werden es wirksam und sozial gerecht einsetzen. Durch unser Energiegeld geben wir die CO2-Bepreisung an diejenigen, die wenig CO2 verbrauchen, zurück.
In der nächsten Bundesregierung wollen und müssen wir in klimafreundliche Technologien investieren und klimaschädliche Subventionen Schritt für Schritt, aber strikt beenden.
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