Frage an Kilian Kronimus von Thomas S. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Kronimus,
Thema Verkehr und Umweltschutz:
Die 19,7 km lange Wehratalbahn (Bahnstrecke Schopfheim–Bad Säckingen) wurde schon 1913 als Versuchsbetrieb elektrifiziert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wehratalbahn
Während 108 Jahre später die E-Mobilität auf der Straße erst in ersten Ansätzen erfolgt, war auf der Wehratalbahn 58 Jahre lang bis zur Stilllegung dieser Strecke im Jahr 1971 eine umweltfreundliche Mobilität mit elektrischen Fahrzeugen möglich. Die in den letzten Betriebsjahren eingesetzten Triebfahrzeuge der Baureihen E 32 und ET 85 waren mit einem Alter von damals rund 50 Jahren zwar keine taufrischen Brummer mehr, aber lassen mir ihrer damaligen C0² Bilanz (der Fahrstrom stammte zu 100% aus Wasserkraft) eine heute noch mit Verbrennungsmotoren bewältige Mobilität alt aussehen.
Es gibt Bestrebungen die Wehratalbahn zu reaktivieren:
Wie stehen Sie zu der Reaktivierung dieser Bahnlinie?
Werden Sie sich für eine solche Reaktivierung einsetzen?
Wenn ja, was wollen/können Sie unternehmen?
Viele Grüße T. S.
Sehr geehrter Herr Schüller,
ich stehe einer Reaktivierung sehr positiv gegenüber. Ja, ich fordere sie sogar, so schnell wie möglich.
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen. Da die Hochrheinstrecke elektrifiert werden soll, bietet es sich an, den Schüler- und Pendlerverkehr über die Wehratalstrecke abzuwickeln und dadurch die Fahrt- und Umsteigezeiten zu minimieren. Viele Schüler aus dem Kreis Waldshut müssen an die Berufsschule in Lörrach. Momentan muss der ganze Verkehr über Basel erfolgen, was umständlich ist. Zudem muss man umsteigen. Nach dem die SBB den schienengebundenen Nahverkehr im Wiesental übernommen und ausgebaut, könnte hier eine Lücke geschlossen werden. Die staugeplagten Bundesstraßen könnten B317 und B34 freuen sich über jeden, der umsteigen kann und will.
Natürlich werde ich mich für die Reaktivierung einsetzen und ich hoffe, dass ich als in Lörrach tätiger Berufsschullehrer diese Strecke einmal nutzen kann. Ein integraler Taktverkehr könnte die Fahrtzeit gegenüber der Straße gerade in den Morgen- und Abendstunden erheblich reduzieren. Kostenlose Park- und Rideplätze runden das Angebot ab.
Wenn einer davon träumt, dann bleibt es ein nur Traum. Wenn viele davon träumen, dann kann es Wirklichkeit werden. Ich setze mich aktiv dafür ein. Wichtig ist es, dass man mit Gleichgesinnten dies einfordert. Der VCD zum Beispiel kämpft für mehr öffentlichen Verkehr. Man muss ständig den Amtsträgern Feuer unter dem Hintern machen und versuchen die Realisierung anzuschieben. Deshalb kandidiere ich für den Landtag, um näher an den Entscheidungsträger dran zu sein. Wir müssen es schaffen die Verweigerungshaltung der momentan Regierenden zu brechen. Jedes Mandat, das die ÖDP erhält, erhöht den Druck.
Mit freundlichen Grüßen
Kilian Kronimus