Frage an Kilian Kronimus von Erich K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kronimus!
Offenbar ist die neueste politische Modewelle, das Christentum zu bekämpfen. In der SPD haben sich einige Genossen, insbesondere aus Ostdeutschland, zusammengefunden, um einen offiziellen Arbeitskreis zu gründen, der es sich zur Aufgabe machen wird, z.B. im Grundgesetz jeglichen Gottesbezug zu eliminieren.
Auch bei den GRÜNEN wird bald ein pro-laizistischer Arbeitskreis ins Leben gerufen.
Die FDP hat ja bereits seit Jahren den Laizismus auf ihre Fahnen geschrieben.
Wissen diese sog. "Volksvertreter" überhaupt, was sie damit anrichten?
Jetzt die Frage an Sie, Herr Kronimus, wie hält es die ÖDP mit dem Christentum? Wird sich die ÖDP eventuell auch dieser atheistisch gesinnten Welle anschließen, weil dies zur Zeit ja so modern ist? Sollen dies unsere gewärtigen gesellschaftlichen Probleme sein?
Mit freundlichen Grüßen
Erich Koch
Sehr geehrter Herr Koch,
es ist modern geworden, an nichts mehr zu glauben. Aber wie heißt es in einem Zitat: "Die nichts glauben, glauben an Unglaubliches".
Unser Abendland wurde über Jahrhunderte christlich geprägt. Nun soll alles über Bord geworfen werden und nur noch dem schnöden Mammon gehuldig werden. Leider hat die Macht des Geldes alle Sinne vernebelt. Alles was Geld bringt, ist zulässig. Moral und Ethik schneit es nicht mehr zu geben.
Die Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt ist eine christlich-wertkonservative Partei. Sie hat viele Theologen und kirchlich engaggierte Mitglieder in ihren Reihen. Sie sieht sich dennoch nicht als religiöse Partei. Jede Gesellschaft braucht Werte, an der sie sich orientieren und ausrichten kann. Bewahrung der Schöpfung und das Bekenntnis zur Familie sind die zwei wichtigsten Standbeine der ÖDP.
Leider haben die großen Parteien ihr Gewissen an diejenigen verkauft, die das meiste Geld bieten. Man nennt es heute Zuwendungen, Honorare für besondere Dienstleistungen usw. Die Skandale, wie kauft man sich einen Politiker, sind kaum verklungen, schon werden neue Töpfe gesucht und aufgemacht.
Ich bin davon überzeugt, dass unsere christliche Weltanschauung längst nicht zum alten Eisen gehört. Hans Küng fordert die Einführung eines Weltethos, der weltumspannend, interkulturell und interreligiös ist. Wir brauchen Richtlinien, die ein miteinander fördern, dass auf Ausgleich bedacht ist und nicht auf Ausbeutung basiert. Dies hat nichts mit Gleichermacherei zu tun, was linke Gruppierungen fordern, sondern mit dem Eingeständnis, dass jeder von uns einzigartig ist und individuelle Fahigkeiten besitzt.
Dem Leben eine Chance zu geben, mit all seiner Vielfalt. Menschen mit Behinderungen genauso als Bestandteil unserer Gesellschaft zu sehen, als ohne. Unsere Leistungsgesellschaft hat ihre Grenzen aufgezeigt, in der nur der Erfolgreiche zählt, aber der Gescheiterte nichts. Viele Menschen suchen nach Geborgenheit, Anerkennung und Respekt, der ihnen entgegen gebracht wird.
Die Finanzkrise hat aufgezeigt, was der Turbokapitalismus anrichtet. Viele Menschen haben neben ihrem Ersparten, den Halt in ihrem Leben verloren. Wollen wir eine Welt, die unter Großkonzernen aufgeteilt ist. In der, das Vermögen und der Reichtum dieser Erde nur wenigen Familien gehört und der Rest Menschheit für diese, als moderne Sklaven, arbeiten müssen?
Die Habgier ist eine der 7 Todsünden, Neid und Haß sind weitere. Das Christentum basiert auf Werten, die viele längst vergessen haben. Aber diese Werte können die Basis sein, um unsere Demokratie und die Gesellschaft weiter zu entwickeln. Wir möchten eine Gesellschaft, in der jeder das beiträgt, was er kann, um ein friedvolle Miteinander zu gewährleisten. Ich bin überzeugt, dass unser heutiges Wirtschaftssystem nicht überlebensfähig ist, weil es Raubbau an Mensch und Natur betreibt, der in keiner Weise zu rechtfertigen ist.
Ich möchte mit zwei Zitaten enden, welche die ÖDP oft verwendet. Wir haben unsere Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen. Die Erde hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier (Mahatma Gandhi).
Mit freundlichen Grüßen
Kilian Kronimus