Frage an Kilian Kronimus von Hubert M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Müller,

Bildung ist das höchste Gut. Leider sieht es mit den Chancen im ländlichen Raum sehr schlecht aus.
Während in den großen Städten über 50 % der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs auf Gymnasium gehen, sind es auf dem Land weit unter 50%.
Im Landkreis Waldshut sind es sogar nur knapp über 30%.
Sind die Schüler auf dem Land dümmer als in den Städten oder sind andere Indikatoren verantwortlich?

Gewiss nicht, aber die Möglichkeiten sind bescheidener. Erst kürzlich konnte man in der Zeitung lesen, dass das Technische Gymnasium in Waldshut eher einem Museum gleicht als einer Bildungseinrichtung. Mit veralteten Unterrichtsmaterialien läßt sich kein anspruchvoller Unterricht gewährleisten. Der Kreis ist für die Ausstattung dieser Schulart zuständig. Jedoch hat der Kreis Waldshut die meisten Schulden im Regierungsbezirk Freiburg. Dies zeugt gerade nicht von einer kompetenten und soliden Finanzpolitik in den letzten Jahren. Zudem werden die Schüler in überfüllten Bussen und Bahnen stundenlang durch die Gegend geschaukelt und dabei dürfen die Eltern noch kräftig bei der Schülerbeförderung draufzahlen.

Dass in so einer Situation die Lust auf das Lernen vergeht, ist nicht außergewöhnliches. Es ist zudem zu befürchten, dass die Herren Kreisräte, dies aussitzen. Da der Landkreis Waldshut zu den Landkreisen gehört, die die stärksten Geburtenrückgänge im Land zu verzeichnen hat. Irgendwann brechen die Schülerzahlen schon ein und dann wird sich das Problem von selbst lösen.

Was für eine Milchmädchenrechnung. Der Landkreis Waldshut verspielt gerade seine Zukunft, wenn junge Familien wegziehen. Nur ein bildungsattraktiver Landkreis kann expandidieren. Gut ausgebildete Schüler sind die Unternehmer von morgen und die brauchen wir, wenn wir aus der Finanzmisere am Hochrhein herauskommen wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Kilian Kronimus