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Kevin Settler
ÖDP
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Frage von Hermann Z. •

Was sind aus deiner Sicht die Erfolgstreiber, um bei Bau, Gebäude und Mobilität die entscheidende Wende zur Klimaneutralität zu erreichen?

Servus Kevin! Heute fahren wir durch Ansbach und ich sehe dein Bild auf dem ÖDP-Plakat, wow! Und in Muhr würdest du nominiert und ich habe es nicht mitbekommen!
Ich finde es extrem stark von dir und ich schätze dich und deine Ansätze!
Ich drücke Dir mega die Daumen, großen Respekt mein Freund!
Vielleicht treffen wir uns ja mal bei TPP! Hättest ein gutes Projekt für eine nachhaltige Baumpflanzaktion für mich? Ich möchte 1500€ für ein gutes Projekt dieser Art einsetzen, bei dem ich mich und meine U17-Jugendmannschaft aktiv beteiligen kann. In der Region sollte es sein, damit auch nachhaltig die Pflege erfolgen kann.
Bis bald und alles Gute Kevin! Hermann Z.
pS: Grüße von der ganzen Familie!

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Antwort von
ÖDP

Vielen Dank für die Frage,
und entschuldige meine späte Antwort!

Erfolgstreiber im Bau und Gebäude
Im Baugewerbe ist es essenziell, die richten Subventionen zur Verfügung stellen zu können. Die Förderung für den KfW55 Neubau war stark ausgeschöpft. Zusätzlich wurde sie nicht verlängert, da KfW55 nun als gesetzlicher Standard gilt. Stattdessen haben wir nun tolle Förderprogramme im Sanieren, was aus ökologischer Sicht ohne Zweifel der richtige Weg ist. 
Bei diesen Förderungen und auch den künftigen, die auch den Neubau adäquat inkludieren, sollte viel mehr als nur die Transmissionswärmeverluste betrachtet werden. Stärker in den Fokus müssen bspw. folgende Aspekte rücken:

  • ökologische und langlebige Baumaterialien
  • Ökologie über den gesamten Lebenszyklus. Es muss auf Komposite jeglicher Art verzichtet werden! Die Gebäude müssen so gebaut sein, dass sie zum Ende ihrer Nutzungszeit anständig in ihre Einzelteile zerlegt werden können

Wenn Diese Aspekte, genauso wie eine adäquate Wärmedämmung berücksichtigt werden, sind die neuen bzw. sanierten Gebäude für jegliche Technologie der Zukunft bereit, welche die Umweltenergie nutzen, um uns nachhaltig mit Wärme und / oder Kälte versorgen zu können.
Solche Gebäude haben eine ausreichende Förderquote verdient, sodass sie deutlich günstiger als "konventionelle" Bauten in der Anschaffung sind.

Erfolgstreiber in der Mobilität
Ich bin davon überzeugt, dass der Elektromotor die Zukunft des (Individual-)Verkehrs ist. 

Zum Vergleich:
Gemäß TÜV Nord kommt ein Elektromotor (inklusive der Verluste durch das Beladen der Batterie) auf einen Wirkungsgrad von mindestens 70 %. Wenn es nur darum geht, die Elektrizität in Bewegungsenergie umzuwandeln, liegt der Elektromotor bei 95 %.
Ein Benziner kommt unter den besten Bedingungen auf 35 % (exklusive der aufwendigen Zurverfügungstellung des "Sprits").
Wieso also sollten wir unsere Energie weiterhin so gnadenlos verschwenden?

Ich glaube jedoch nicht, dass wir alleinig einen batteriebetriebenen Elektromotor auf den Straßen der Zukunft antreffen werden. Die hierfür notwendigen Ressourcen sind ohne Frage begrenzt und die Förderung resultiert in nennenswerte Emissionen. Gemäß Statista fallen für die Zellfertigung, die Kathode und Anode, das Gehäuse, dem Batteriemanagementsystem sowie für "Sonstiges" summiert ca. 150 kg CO2 pro 1 kWh Batteriekapazität an. Auf ein batteriebetriebenes Elektroauto mit 60 kWh Brutto-Kapazität kommen somit 9 Tonnen CO2 (Das ist ca. so viel wie 3.800 Liter Benzin bzw. 60.000 km eines Benziners mit einem Verbrauch von 6,4 l/100 km.).

Allerdings bietet uns eine Batterie im Auto einen enormen potenziellen Boost hinsichtlich der persönlichen Strom-Autarkie. 
Stellt euch nur mal vor, wir könnten, statt uns für viel Geld eine 5 bis 10 kWh Batterie in die Garage zu stellen, die 60 kWh Batterie der Autos verwenden, die ohnehin schon existiert. Neben der gesteigerten Unabhängigkeit von Energieversorgern sind Haushalte damit in der Lage Netzspitzen effektiv zu glätten. Das führt dazu, dass das Netz nicht so drastisch erweitert werden muss, um die Wende hin zur Elektrifizierung stemmen zu können.