Frage an Kevin Hönicke von Manfred R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Warum sollte ich die SPD wählen und ihr trauen???
2005 im Wahlkampf äusserte sich der damalige SPD-Vorsitzende Müntefering dahingehend - dass es keine Mehrwertsteuererhöhung geben wird - die Merkel-Regierung kündigte 2 Prozent an! Herr Müntefering wörtlich "so etwas gibt es mit uns nicht"!
Ergebnis - Union und SPD gingen eine Koalition ein - und dann wurden aus 2 Prozent und NICHTS - mit einem mal - 3 Prozent mehr also stieg die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent!
Somit war das Wählertäuschung !!!
Auf was können sich die Wähler noch gefasst machen, wenn die SPD die Wahl gewinnt bzw. wieder an der Wahl beteiligt wird???
Andere Fragen wie die zu Kriegseinsätzen und Korrekturen bezügl. Hartz IV möchte ich schon garnicht mehr stellen!!!
Lieber Herr R.,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Warum Sie die SPD und mich wählen sollen? Das beantworte ich gerne.
Ich bin Sohn einer alleinerziehenden Mutter und bin mit zwei Geschwistern in Marzahn-Hellersdorf aufgewachsen. Seit zehn Jahren lebe ich in Lichtenberg. Nach einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker habe ich – als erster aus meiner Familie – auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur gemacht, studiert und unterrichte jetzt Mathe und Physik an einem Berliner Gymnasium.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, den von der Politik so oft beschworenen „Aufstieg durch Bildung“ zu bewerkstelligen. Noch immer ist eine gute Bildung oft vom Geldbeutel oder vom Wohnort der Eltern abhängig. Im Bundestag möchte ich mich daher für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen: Eltern und besonders Alleinerziehende sollten darauf vertrauen können, dass sie einen Kitaplatz für ihr Kind bekommen, wenn sie diesen benötigen. Und alle Kinder sollten die gleichen Chancen haben, von Anfang an in moderne, gut ausgestattete Schulen zu gehen. Wir müssen dafür sorgen, dass genug in unsere Schulen und auch in die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern investiert wird.
Bildungsgerechtigkeit muss sich auch nach der Ausbildung fortsetzen. Es ist ungerecht, dass Führungspositionen in Politik und Wirtschaft noch immer männlich dominiert sind, obwohl mehr Frauen Abitur machen (und dabei bessere Noten erzielen) und ein Studium abschließen.
Nicht nur im Bildungsbereich brauchen wir mehr Gerechtigkeit. Im Arbeitsleben und insbesondere wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, sind Frauen gegenüber Männern oft immer noch benachteiligt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es für viele Familien – gerade für Alleinerziehende – ist, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren. Viel zu oft müssen sich Frauen zwischen Kindern und Karriere entscheiden. Nach einer Schwangerschaft ist für sie die Rückkehr ins Berufsleben mit hohen Hürden verbunden. Ich setze mich deswegen für ein Recht auf Rückkehr in eine Vollzeit-Tätigkeit ein, wenn man zuvor aus dieser in eine Teilzeitbeschäftigung gewechselt ist. Egal ob Mann oder Frau, Teilzeit zu wählen für das eigene Kind, darf später keine Hürde darstellen.
Auch bei der Lohn- und Rentengerechtigkeit sind schnelle Verbesserungen notwendig. Die Rentenangleichung in Ost und West muss in der kommenden Wahlperiode endlich Realität werden. Auch die schlechtere Bezahlung von Frauen für gleichwertige Tätigkeiten muss endlich der Vergangenheit angehören. Die Agenda 2010 muss reformiert, die Sanktionen beim ALG-II müssen abgeschafft und der Mindestlohn deutlich erhöht werden.
Eine gerechtere Politik darf die Bürgerinnen und Bürger nicht in Menschen erster und zweiter Klasse einteilen. Jeder Mensch muss ernst genommen und – wo nötig – in seinem Lebensweg unterstützt werden. Ich kandidiere für den Deutschen Bundestag, damit der Alltag für alle Lichtenbergerinnen und Lichtenberger besser wird. Einfach machen – an diesen Worten möchte ich mich messen lassen und bitte am 24. September um Ihr Vertrauen!
Ich bin 2008 in die SPD eingetreten. Ich setze mich dafür ein, dass das Vertrauen in die Politik erhöht wird und wir zu unseren Aussagen stehen. Nichts anderes werden Sie von mir erleben! Für die Zeit vor 2008 kann ich nicht für die SPD sprechen, weil ich dort noch nicht Mitglied war. ich setze mich jetzt aber dafür ein, dass wir Fehlentwicklungen, auch durch eigene Politik, zurücknehmen und verbessern. Ich stehe dafür, dass das Soziale in der SPD groß geschrieben wird. Dass die CDU schon mehrfach die Wählerinnen und Wähler getäuscht hat, beweist ja auch die PKW-Maut.
Ich hoffe, dass ich ausreichend begründen konnte, warum ich für die SPD und mich werbe.
Beste Grüße
Kevin Hönicke