Frage an Kerstin Schreyer von Günther Z. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Schreyer-Stäblein,
in der heutigen Ausgabe der SZ, Seite 37/Bayern ist ein sehr interessanter Bericht zum Thema (verfehlter?) Bildungspolitik in Bayern veröffentlicht. Angesichts der seit >20 Jahren anhaltenden Bildungsmisere in Deutschland ist es bemerkenswert, wie /von wem unsere Kinder in bayr. Schulen nunmehr unterrichtet , wie ein geordneter Schulbetrieb in Gang gehalten werden soll.
Was gedenkt die bayr. Regierung hier konkret und schnell zu tun ? Mit welchen glaubwürdigen Argumenten/Plänen will man den Wähler noch überzeugen?
Freundliche Grüße
G. Zwing
Sehr geehrter Herr Zwing,
zunächst vielen Dank für Ihre Frage zur Schulpolitik.
Lassen Sie mich zunächst feststellen, dass der von Ihnen zitierte Artikel in der Süddeutschen Zeitung ein Bild zeichnet, das der erfolgreichen Bildungspolitik in Bayern meines Erachtens überhaupt nicht gerecht wird. Nur ein paar Zahlen dazu: In allen Bereichen belegen bayerische Schulen bei der Pisa-Studie den ersten Platz in Deutschland. Im internationalen Vergleich befinden wir uns in der Spitzengruppe. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Bayern mit 2,9 % weit unter dem Bun-desdurchschnitt (6,4 %) und dem europäischen Durchschnitt (über 10 %)!
Aber nun konkret zu Ihrem Anliegen: Staatsregierung und CSU-Landtagsfraktion haben ein ganzes Bündel von Maßnahmen beschlossen, damit unsere Schülerinnen und Schüler mit möglichst optimalen Rahmenbedingungen ins neue Schuljahr starten können. So ist es beispielsweise in allen Schularten gelungen, die Klassenstärken zu reduzieren: An der Grundschule sind durchschnittlich gerade mal 23 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, an der Hauptschule 21, an Gymnasien 27 und an der Realschule 28. Damit sind die Klassen überall kleiner als noch im letzten Schuljahr. Diesen Weg wollen wir in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen. Unser Ziel: An der Grundschule darf es keine einzige Klasse mit über 25 Schülerinnen und Schüler mehr geben, an den anderen Schulen liegt die abso-lute Höchstgrenze bei 30.
Bayern hat zum neuen Schuljahr über 3.500 Lehrkräfte neu eingestellt. Und Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein hat versprochen, dass in den nächsten Jahren jeweils mindestens 1.000 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen ihre Arbeit aufnehmen werden. Damit wird es gelingen, den Unterrichtsausfall an allen bayerischen Schulen noch mal spürbar zu senken. Dazu dienen auch verschiedene andere Maßnahmen, die im vergangenen Sommer bereits beschlossen wurden, wie die Stärkung der mobilen Reserven, die neu eingeführten Vertre-tungspools an Gymnasien und Realschulen sowie deutlich höhere Mittelansätze für Aushilfskräfte.
Sehr geehrter Herr Zwing, Bildungspolitik hat für die CSU absolut oberste Priorität. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf diesem Weg unterstützen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Schreyer-Stäblein