Frage an Kerstin Nedoma von Albert H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Welche konkreten Ansätze haben Sie, zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Guben und Forst?
Sehr geehrter Herr Hein,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Kandidatur für den Landtag Brandenburg.
Um Ihre Frage zu beantworten möchte ich auf die bisher in beiden Städten praktizierten Ansätze verweisen, d.h. Schaffung von investorenfreundlichen Bedingungen. Dazu gehören die bereit gestellten Industrie- bzw. Gewerbegebiete mit einer entsprechenden Infrastruktur, sei es im Bereich der Grundstückslage als auch bei den Medien. Wesentlich stärkeres Augenmerk muss sowohl landes- als auch kommunalpolitisch auf andere Standortfaktoren gelegt werden, d.h. Schulen, Kita`s, Gesundheitsversorgung, Kulturangebote gehören in ein Maßnahmepaket zur Investorenwerbung.
Konkrete Ansätze auf Landesebene hat DIE LINKE in Schlüsselvorhaben niedergelegt. Dazu gehört die Verabschiedung eines Landesvergabegesetzes. Es beinhaltet die Festlegung, dass nur solche Unternehmen den Zuschlag bei öffentlichen Aufträgen erhalten, die Tariflöhne zahlen, mindestens jedoch auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohnes. In der Folge werden diese gerechter entlohnten ArbeitnehmerInnen mehr Kaufkraft entwickeln und damit dafür sorgen, dass auch in anderen Bereichen neue Arbeitsplätze entstehen, z.B. im Dienstleistungsbereich.
Ein zweites Vorhaben besteht in der Auflage eines Mikrokreditprogramms. Damit wollen wir Existenzgründungen, Betriebsübernahmen, Stabilisierung von Unternehmen und Betriebserweiterungen schnell und unbürokratisch fördern. Ich weiß von vielen, insbesondere jungen Menschen aus unserer Region, dass sie liebend gern wieder aus der Ferne zurückkommen möchten, sie jedoch auf Grund der Risiken den Weg in die Selbstständigkeit scheuen. Hier können Mikrokredite und Start-up-Fonds helfen, so dass zukunftsfähige Arbeitsplätze, beispielsweise in der Kreativwirtschaft geschaffen werden können.
Mit dem Projekt „Aktionsbündnis zur Vermarktung von Qualitätsprodukten der Brandenburgischen Landwirtschaft“ wollen wir regionale Kreisläufe stärken. Für lokale Produkte aus unserem Landkreis soll der Berliner Markt erschlossen werden, das sichert Arbeitsplätze hier vor Ort und gibt jungen Menschen eine Zukunftsperspektive.
Statt Arbeitslosigkeit weiter zu finanzieren, wollen wir Menschen zusätzliche Arbeitsplätze in öffentlichen Bereichen anbieten. Auf Grundlage des von uns erarbeiteten Konzeptes sollen in den kommenden fünf Jahren bis zu 15.000 Stellen geschaffen werden, die in den Bereichen Jugendarbeit, Kultur, Sport, Umweltschutz, Mobilitätshilfe für ältere oder Menschen mit Behinderungen neue berufliche Perspektiven eröffnen und ein Existenz sicherndes Einkommen bieten.
Sehr geehrter Herr Hein,
das ist in der gebotenen Kürze eine Aufzählung von Möglichkeiten, die nur realisiert werden können, wenn es zu einem Wechsel der Politikansätze in Brandenburg kommt.
Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben und verbleibe mit vielen Grüßen.
Kerstin Nedoma