Frage an Kerstin Hansen von Heiko H. bezüglich Umwelt
Gülle-Ausbringung in Dithmarschen
Sehr geehrte Frau Hansen
es ist hinlänglich bekannt, dass die intensive Gülle-Ausbringung großen Einfluss auf unser Trinkwasser hat.
Leider hat sich das noch immer nicht geändert. Im Gegenteil, das Güllefahren hat zugenommen, bedingt durch industrialisierte Agrarbetriebe.
Zu allem Überfluss erhalten die selben Bauern, die das Grundwasser "vergiften" noch Zuschüsse der EU u.a. für die "Entwicklung des ländlichen Raums". Umwelt, Anwohner und Tierbestand interessiert diese Betriebe nicht.
Mein Frage an Sie, was gedenken Sie (oder Ihre Partei) zu tun, damit eine drastische Verbesserung dieser Problematik erreicht wird?
Bitte antworten Sie nicht, dass das ja alles in der Gülleverordnung geregelt sei, da die Durchsetzung der Bestimmungen nicht kontrolliert wird.( Es gibt kein Personal dafür außer einem Sachbearbeiter!)
Vielleicht interessiert es Sie noch, dass im Bereich Tielenhemme, von dem ich spreche, jährlich mindestens 4-5 Mal Silo gefahren wird und wenigstens 5 Mal (bis heute bereits 3x) Gülle gefahren wird. Danach wird noch Dünger gestreut und gelegentlich noch eine riesige Schafherde auf die Weiden gelassen.
Es wäre ein Segen, wenn endlich dieses Problem angepackt würde, und sie als lokaler Politiker daran mitarbeiten würden.
Über Ihrer Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
H. H.
Hallo Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage und entschuldigen Sie bitte, dass die Rückmeldung einige Tage gedauert hat.
Unsere Zielsetzung ist ja, von der industriellen Landwirtschaft weg zu kommen, hin zu mehr bäuerlicher und/oder ökologischer Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung, in der dann grundsätzlich weniger/kaum noch Gülle anfällt. Dabei setzen wir auf Rahmenbedingungen/Vorschriften und den Dialog.
Ich gebe Ihnen recht, dass die geltenden Vorschriften nicht in ausreichendem Umfang überprüft werden, daran müssen wir arbeiten.
Diese Überprüfung der Belastung des Grundwassers gehört in den Aufgabenbereich des Kreises. Auf Nachfrage meiner Fraktionskollegin Susanne Hilbrecht aufgrund von Beschwerden über die Ausbringung der Gülle wird es in der nächsten Sitzung des Agrar- und Umweltausschusses (4.5.2017, 17.00 Uhr, Kreishaus Heide, Kreistagssitzungssaal) einen ausführlichen Bericht zu der Nitratbelastung des Grundwassers geben. Diese Sitzungen sind öffentlich.
Da Frau Hilbrecht auch aus Tielenhemme kommt und sich schwerpunktmäßig mit dieser Thematik befasst, bietet sie Ihnen an, dass Sie sich gerne noch einmal direkt an sie wenden können, um sich vor Ort mit Ihnen zu unterhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Hansen