Frage an Kerstin Andreae von Dieter M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Frau Andreae,
mich würde interessieren, ob Sie in der laufenden Legislaturperiode an Veranstaltungen der Tabakdrogenindustrie oder der Tabaklobby teilgenommen haben?
Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Müller,
Nirgendwo ist die Lobbyarbeit der Zigarettenindustrie so stark wie in Deutschland. Auch durch Veranstaltungen, zu denen Abgeordnete eingeladen werden, versuchen die Tabakkonzerne ihre Interessen an den Mann oder die Frau zu bringen. Ich habe an keiner Veranstaltung dieser Art teilgenommen, denn meine Position ist klar: Rauchen ist gefährlich, Gesundheitsschutz und Jugendschutz dürfen deswegen nicht zugunsten der Tabakindustrie eingeschränkt werden. Im Gegenteil brauchen wir klare Regulierungen bei der Werbung, in der Kennzeichnungspflicht für Zigarrettenschachteln und im Nichtraucherschutz. Das habe ich auch gegenüber der "Die Tabakzeitung" (DTZ) deutlich gesagt. Im Interview, das Sie auf meiner Homepage nachlesen können, erläutere ich die grüne Position unmissverständlich. Wir Grüne vertreten schon sehr lange und intensiv eine Gesundheitspolitik, die die Interessen der einzelnen Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt, anstatt sich an den Klientelinteressen von Lobbygruppen zu orientieren. So gab es in dieser Wahlperiode zum Beispiel eine Vielzahl von Vorstößen der Grünen, die den Schutz vor Passivrauchen in den Mittelpunkt stellten. Wir haben uns für Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden, einen bundesweit einheitlichen Nichtraucherschutz in Gaststätten und die Verankerung des Nichtraucherschutzes im Arbeitsrecht eingesetzt. Denn freiwillige Selbstverpflichtungen der Tabakkonzerne reichen erwiesenermaßen nicht aus, um die Gefahren des Rauchens zu minimieren. Auch in Zukunft werden wir dafür kämpfen, dass die Gesundheitsinteressen der Bürgerinnen und Bürger nicht der Lobbyarbeit der Tabakindustrie zum Opfer fallen.
mit freundlichen Grüßen,
Kerstin Andreae