Frage an Kerstin Andreae von Regina W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Andreae,
warum sind die Pensionen der Beamten doppelt so hoch wie die Renten der Angestellten bei gleicher Lebensleistung. Es ist einem Angestellten nicht möglich, aus seinem Nettoeinkommen so viel anzusparen, um auf eine vergleichbare Altersversorgung zu kommen.
Wird diese extreme Ungleichbehandlung deshalb nicht thematisiert, weil diejenigen, die darüber zu entscheiden hätten (Politiker, Richter) selbst verbeamtet sind und diese Vorteile weiterhin genießen möchten?
Mit freundlichen Grüßen
R. W.
Sehr geehrte Frau W.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die aktuelle Regelung basiert darauf, dass neben der gesetzlichen Rente, die die Funktion einer Regelsicherung erfüllt (erste Säule der Altersvorsorge) oftmals noch eine betriebliche Altersvorsorge (zweite Säule) hinzukommt. Die Beamtenversorgung hingegen deckt sowohl die erste als auch die zweite Säule der Altersvorsorge ab und ist dementsprechend höher.
Wir Grüne stimmen Ihnen aber zu, dass in einer solidarischen Gesellschaft auch Beamtinnen und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden sollten. Wir möchten die Rentenversicherung schrittweise zu einer universellen Bürgerversicherung umbauen, in die alle einzahlen: Zunächst sollen alle Selbstständigen, die nicht anderweitig abgesichert sind, in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Unser Ziel ist, dass auch sie sich diesen Schutz leisten können und auch bei den Krankenversicherungsbeiträgen entlastet werden. Auch Politikerinnen und Politiker wollen wir sofort in die Rentenversicherung aufnehmen. Perspektivisch wollen wir Freiberuflerinnen und Freiberufler sowie Beamtinnen und Beamte in die Bürgerversicherung integrieren.
Weitere Informationen zu unseren rentenpolitischen Positionen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/rente.html .
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung, ebenso wie für ein persönliches Gespräch im Rahmen meiner Bürgersprechstunde. Wenden Sie sich bei Interesse einfach an mein Wahlkreisbüro.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae