Frage an Kerstin Andreae von Sieglinde L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Frau Andrae, folgende Fragen habe ich an Sie:
Wie wichtig oder nervig empfinden Sie das Gendern im alltäglichen Sprachgebrauch?
Könnten Sie sich vorstellen für ein Grundrecht auf Grundstück* einzutreten?
*Lebenslanges Nutzungsrecht auf ein „Stück Ländle“ - für alle die es wollen, geknüpft an die Bedingung, keinen Schaden dort anzurichten.
Würden Sie an der aktuellen Gesundheitspolitik etwas ändern wollen? Wenn ja, was? Wenn nein, warum nicht?
Viele Grüße
S. L.
Sehr geehrte Frau L.,
die gendergerechte Sprache ist Ausdruck einer Gesellschaft, die für die Gleichbehandlung der Geschlechter eintritt. Sie steht für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung und ist wesentlicher Bestandteil unserer Wertegemeinschaft.
Ein Grundrecht auf Grundstücke halte ich weder für rechtlich möglich noch für politisch geboten. Jede/r Bürger/in in Deutschland, der ein Grundstück besitzen will, kann ein solches auch erwerben. Dazu braucht es keine Gesetzesänderung.
In der Gesundheitspolitik gibt es einige zu ändern. Das Gesundheitswesen ist bislang weder gerecht noch stabil finanziert. Es ist ein bloßer Reparaturbetrieb, bei dem die Sicht der Patientinnen und Patienten häufig vernachlässigt wird. Und viel zu oft fallen die Interessen von Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen unter den Tisch. Wir Grüne im Bundestag stehen für ein verlässliches und solidarisch finanziertes Gesundheitswesen und wollen mehr Gesundheitsförderung und Prävention. Wir meinen: Die Patientinnen und Patienten sollen statt Zuschauern Spielmacher in unserem Gesundheitswesen sein.
Mit zahlreichen parlamentarischen Initiativen setzen wir uns ein, für eine Bürgerversicherung und gerechte Krankenversicherungsbeiträge bei Selbständigen, für mehr Qualität in der Gesundheitsversorgung und eine stärkere Rolle der Patientinnen und Patienten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Fraktionsseite im Internet: https://www.gruene-bundestag.de/gesundheit.html
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae