Frage an Kerstin Andreae von Regina W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Andreae,
die Grünen wollen eine Bürgerversicherung einführen, in die alle einzahlen. Wenn die Pensionen aber auf dem heutigen Niveau bleiben sollen, ist einer Bürgerversicherung damit wenig gedient. Wie wollen Sie die ungleiche Behandlung von Angestellten und Beamten in Zukunft verhindern?
Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Regina Weber
Sehr geehrte Frau Weber,
ja, wir wollen eine Bürgerversicherung – zunächst für den Gesundheitsbereich - einführen.
Unser Gesundheitswesen ist eines der besten der Welt. Zugleich ist es aber auch eines der teuersten. Und es leidet erheblich unter einer Trennung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Viele gut verdienende Selbstständige und Angestellte, Beamte und Abgeordnete sind privat versichert und daher nicht in die solidarische Lastenteilung der gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen. Die wachsenden Anforderungen durch den demographischen Wandel und den medizinischen Fortschritt müssen so vor allem die gesetzlich Versicherten mit kleinen oder mittleren Einkommen tragen.
Dieses unsolidarische System gefährdet die Stabilität unseres Gesundheitswesens und führt zu steigenden Beiträgen. Das trifft im Übrigen auch privat Versicherte mit geringen Einkommen wie Rentner, Pensionäre oder kleine Selbständige. Denn in der privaten Krankenversicherung orientieren sich die Beiträge nicht am Einkommen, sondern am individuellen Gesundheitsrisiko. Die Bürgerversicherung als solidarische Krankenversicherung für alle ist deshalb sinnvoll und notwendiger denn je.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae