Frage an Kerstin Andreae von Roland E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Heute kam im Radio ein Bericht, wonach es in Stuttgart in einem Flüchtlingslager Probleme gibt, wonach Christen von Muslimen in verschiedener Weise unterdrückt werden. Aussage von Christen: "Wir glaubten, in einem christlichen Land zu sein, geht das jetzt auch hier los?" In dem Bericht wurde auch erwähnt, daß voraussichtlich eine Möglichkeit geschaffen wird, um Flüchtlinge getrennt unterzubringen. Da bin ich doch sehr erschüttert, wenn wir jetzt anfangen, Flüchtlinge auch noch zu trennen, wie sollen diese unsere tolerante Kultur akzeptieren, wenn wir hier klein beigeben.
Ich hoffe doch, daß dies vielleicht ein Einzelfall ist.
Meine Frage ist aber: Wird die Politik weiterhin darauf bestehen, daß ab Ankunft in Deutschland jeder die religiöse Gesinnung des anderen akzeptieren muß. Notfall muß von Anfang an eingeschritten werden. Kann das im Angesicht der vielen Flüchtlinge geleistet werden?
Freundliche Grüsse
Roland Engelhardt
Sehr geehrter Herr Engelhardt,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich teile Ihre Ansicht, dass es nicht Ziel der Flüchtlingspolitik sein kann, Flüchtlinge nach Religion zu trennen. Soweit ich über den Vorgang in Stuttgart informiert bin, handelt es sich dabei um einen Einzelfall. Aus den mir bekannten öffentlichen Stellungnahmen (z.B. unter http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/wegen-religion-fluechtlinge-werden-nur-im-notfall-getrennt ) wird deutlich, dass es sich bei der Maßnahme um eine Einzelfallentscheidung zum Schutz einiger Flüchtlinge handelte und auch nur in Ausnahmefällen so verfahren werden soll. Oberstes Ziel bleibt nach wie vor eine möglichst rasche Integration in unsere Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae MdB