Frage an Kerstin Andreae von Hartmut M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Frau Andreae,
ich leide an einer Fibromyalgie. Zum besseren Verständnis senden ich Ihnen diesen Link mit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgie
Außerdem habe ich eine Berufserkrankung und beziehe eine BU-Rente von einer Privatversicherung.
Die mir vom Amt angerechnet wird.
Weder bekomme ich hier einen Hausarzt (Patientenstopp), noch kann ich mir Fahrten zu Fachärzten leisten, die sich wirklich damit auskennen. Ärzte die für die Krankheit spezialisiert sind, nehmen oftmals ansehliche Zusatzsummen von ihren Kassenpatienten oder sie nehmen von vorneherein nur Privatpatienten.
Neben vielen Schichsalsschlägen und einen schwierigen Kindheit, nun das.
Da die Krankheit schlecht nachzuweisen ist, wird sie in Deutschland kaum anerkannt und viele Patienten stoßen auf Unverständnis.
Nun lese ich, dass 240.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland in 2014 geschaffen werden. Siehe diesen Link:
http://www.rp-online.de/wirtschaft/auch-2014-wird-es-keinen-job-boom-geben-aid-1.3708096
Aber nur 37.0000 sollen anegblich an deutsche Arbeitslose gehen.
Daher frage ich Sie, was Sie für mich tun könnten? Haben Sie schon mal von einer sogenannten "positiven Diskriminierung" gehört.
Man kann Behinderte und Kranke bevorzugt einstellen, wer, wenn nicht der Staat sollte das tun?
Es arbeiten so viele Menschen in den Verwaltungen, in den Ämtern und Rathäusern, die auch in der Freien Wirtschaft gut unterkommen könnten.
Warum hilft man Kranken nicht? Soll ich bis zu meinem Lebensende mit 36 Jahren so weiter machen?
Es scheint so, als gelte Menschlichkeit nur noch in Sonntagsreden.
Ich werde auf jeden Fall an die Öffentlichkeit gehen, wenn mir nicht endlich geholfen wird. Man erwartet von Kranken dass sie unter dem Existenzminimum, unter dem Hartz IV-Satz leben, nur weil sie zu Ärzten müssen.
Finden Sie diese Ausgrenzungen in Ordnung?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Mayer
PS: Ich leide an bis zu 50 Fibromyalgiesymthomen! Möchte aber arbeiten!
Sehr geehrte Frau Böhnisch,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die zu langsame Registrierung der Flüchtlinge liegt an der mangelnden Personalaustattung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, die wir seit langem kritisieren. Die Bundesregierung hat zwar mittlerweile das Personal aufgestockt, allerdings wird dies zum Einen vermutlich immer noch nicht reichen und zum Anderen dauert es seine Zeit, bis der Berg an angesammelten Verfahren abgearbeitet ist.
Flüchtlingswohnheime und Erstaufnahmestellen sind keine Gefängnisse, daher ist es keine Option, die Flüchtlinge am Verlassen der Einrichtungen zu hindern. Abgesehen davon, dass es für die Flüchtlinge wichtig ist, sich frei außerhalb bewegen zu können, um die Umgebung kennen zu lernen und beispielsweise den vielen dort wohnenden Kindern auch einmal etwas anderes zeigen zu können, als die beengten Räumlichkeiten.
Die Kontrolle der Bürgerinnen und Bürger die in die BEA wollen geschieht genau vor dem Hintergrund, dass man kontrollieren möchte, wer in der staatlichen Einrichtung welche Angebote macht um damit zum Beispiel zu verhindern, dass Hassprediger oder auch rechtsradikale Störer dort ihr Unwesen treiben. Die Gefahr der Anwerbung durch den IS halte ich außerdem für eher gering, denn die Flüchtlinge z.B. aus Syrien fliehen ja gerade vor dessen Gräueltaten.
Was die Situation im Stühlinger Park anbelangt, so schreiben Sie ja selbst, dass die Polizei nicht genau sagen kann, welche Ursachen die Entwicklung hat – und vor diesem Hintergrund ist auch keine pauschale Kriminalisierung von Flüchtlingen bzw. Migranten gerechtfertigt.
Meinungs- und Pressefreiheit gehören, wie übrigens auch das Asylrecht, zu den im Grundgesetz verankerten Grundrechten. Ich erlebe bei uns gerade auch zum Thema Asyl/Flüchtlinge eine sehr plurale Medienlandschaft und sehe nicht, dass hier Diskussionen eingeschränkt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae