Frage an Kerstin Andreae von Gerhard P. bezüglich Senioren
Guten Tag Fr. Andrae
als zukünftiger Rentner habe ich eine Frage zur Rentensicherung (Kaufkraftverlust)
Was gedenkt Ihre Partei dagegen zu tun?
Inflationsbedingt sinkt die Kaufkraft, die Rente verliert an Wert.
Die Steigerungen von knapp 1% reichen da nicht aus.Wer es sich nicht leisten kann, privat vorzusorgen, der sieht alt aus. An dieser Debatte ärget mich immer wieder, dass für alle möglichen Dinge Geld da ist. Diätenerhöhung, Geld für andere Staaten ect, es gäbe noch vieles aufzuzählen wo Geld sinnlos v ergeudet wird. Aber dienjenigen, die diesen Staat mit aufgebaut haben, das ganze Leben lang gearbeitet haben, brav ihre Steuern bezahlt haben, die lässt man am Wohlstand nicht ausreichend teilhaben. Das finde ich nicht gerecht und auch nicht sozial.
Polititk sollte in einer Demokratie für die Menschen gemacht werden. Es ist schon entäuschend, egal welche Regierung gerade an der Macht ist, alle diese Politiker, die uns dies oder jenes versprechen ,haben finanziell ausgesorgt und brauchen sich um die Altersvorsorge keine Gedanken machen. Warum können die Renten nicht jährlich der Infaltion angepasst werden ? Dem Rentner oder der Rentnerin, deren Rente nicht reicht, muss ja dann eh zur Sozialbehörde zwecks Aufstockung. Also, es kostet doch dem Staat so oder so Geld.
Es kann doch nicht sein ,dassLeute die Tag für Tag arbeiten, nach 40 Jahren eine Rente auf Hartz IV Niveau erhalten. Meinen Sie nicht,es wäre an der Zeit das die Sozial/Rentenpolitik zu überdenken, bezüglich der drohenden Altersarmut ?
Mit freundlichem Gruß
Gerhard Prugel
Sehr geehrter Herr Prugel,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich stimme Ihnen zu. Menschen, die lange Jahre gearbeitet und in die gesetzlichen Sozialversicherungen eingezahlt haben, sollten einen Rentenanspruch oberhalb der Grundsicherung im Alter erlangen. Das ist ein Gebot der Gerechtigkeit.
Ein verlässlicher Schutz gegen Altersarmut gehört zu einer nachhaltigen Alterssicherung. Deshalb fordern wir Grünen die Einführung einer Garantierente. Die grüne Garantierente stellt sicher, dass langjährig Versicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung im Alter nicht auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen sind.
Eine nachhaltige Alterssicherung sollte allerdings auch solide finanziert sein. Wir Grünen haben uns immer dafür ausgesprochen, dass die mit der Alterung unserer Gesellschaft einhergehenden Kosten möglichst gleichmäßig auf Beitragszahlende und Rentnerinnen und Rentner verteilt werden. Auch das ist ein Gebot der Gerechtigkeit.
Die jährliche Anpassung der Rentenhöhe orientierte sich schon seit den 50er Jahren grundsätzlich daran, wie sich die Bruttoeinkommen der Rentenbeitragszahlenden entwickeln. Das erscheint mir auch sinnvoll, denn die Rentenerhöhung wird aus den Bruttoeinkommen finanziert. Mit den demographischen und Arbeitsmarktentwicklungen drohten erhebliche Rentenbeitragssteigerungen. Um diese zu dämpfen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Rentenreformen in Angriff genommen, so dass sich nun Steigerungen der Rentenversicherungsbeiträge, Riesterbeiträge und Veränderungen des Verhältnisses von Beitragszahlenden und Rentnern dämpfend auf die jährliche Anpassung der Rentenhöhe auswirken.
Mit den Reformen wurde erreicht, dass die Rentenbeiträge bis zum Jahr 2020 nicht über 20% und bis zum Jahr 2030 nicht über 22% des Bruttogehalts einer Arbeitnehmerin oder eines Arbeitnehmers steigen. Davon haben beide Seiten einen Vorteil. Für die Beitragszahlenden wird die Belastung auf ein erträgliches Maß begrenzt und die Rentnerinnen und Rentner können auf ein verlässliches Sicherungsniveau vertrauen.
Viele freundliche Grüße
Kerstin Andreae