Frage an Kerstin Andreae von Axel T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrteer Frau ,
als Bürger dieses Staates möchte ich dringend vor einer weiteren Umverteilung von Vermögen zu Gunsten der Finanzwirtschaft (pseudo Griechenlandhilfe) warnen.
Tatsache ist, das die Hilfen lediglich einer rudimentären Aufrechterhaltung des griechischen Staatssystems dienen. Die griechische Bevölkerung hat längst erkannt, dass nahezu nichts dieser Darlehen zur Förderung von Wirtschaftsstrukturen in Griechenland ankommt. Es werden damit überwiegen Zinsen bedient! Die Zinseinnahmen dienen weiteren Darlehnensvergaben ......... Das dies nicht funktionieren kann ist ohnehin logisch.
Die griechische Bevölkerung will dieses Geld nicht, weil sie bereits erkannt hat dass schlussendlich auch die gesamten Ressourcen wie; Wasserwirtschaft, öffentlicher Nahverkehr, Seehäfen und Flughäfen etc. als Sicherheit für (KLEINES GELD) an die Finanzelite geht. Die Finanzelite hat zunächst sehr hohe Kreditzinsen erzielen können, als Werkzeug dienten die Ratingagenturen. Wenige habe partizipiert und diese Gewinne mussten ja, in Form von Staatsanleihen, am besten dort hin wo die Käufer unserer Produkte sind. Im Grunde ist es wie zwischen China und den USA. Kreditgeber und Konsumenten......, aber das ist auch System.
Wenn wir ein demokratisches Europa Wollen, brauchen wir den Schuldenschnitt und müssen Griechenland die Hoheit über Ihre Währung zurück geben. Dann können Sie Ihre Währung abwerten. Deutsche Produkte werden zwar weniger erschwinglich aber zum Ausgleich könnten wir dort preiswert Urlaub machen!
Wir sollten die direkte Demokratie unterstützen und verhindern das die europäische Bevölkerung zu Sklaven der Finanzelite wird!
Bitte stimmen Sie keiner weiteren Bürgschaft zu und enthalten Sie sich nicht, sondern lassen Sie uns wirklich helfen.
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Axel Thurau
Sehr geehrter Herr Thurau,
vielen Dank für Ihre Frage zur griechischen Schuldenkrise. Ich möchte voranschicken, dass ich mich freue, dass Sie die Probleme aus der griechischen Perspektive betrachten. Im Moment wird die Debatte stark aus nationaler Sicht geführt. Die Stammtischparolen aus den Reihen von Schwarz-Gelb und von der Bild-Zeitung lassen den Eindruck entstehen, Deutschland sei der Zahlmeister, würde ständig neue Milliarden an Griechenland überweisen und hätte selbst nichts davon. Diese verkürzte Sicht könnte uns letztlich schaden. Kein anderes Land in Europa hat so vom Euro profitiert wie das exportstarke Deutschland. Ein Auseinanderbrechen der Währungsunion hätte drastische Folgen für die Unternehmen hierzulande und könnte hunderttausende Arbeitsplätze kosten.
Allerdings teile ich nicht ihre Einschätzung, dass das internationale Hilfsprogramm Griechenland nichts bringt. Meine Einschätzung ist, dass durch das Programm ein Abgleiten der griechischen Volkswirtschaft in ein Chaos mit dramatischen sozialen Folgen verhindert werden konnte. Dies werte ich als ersten Teilerfolg für die griechische Regierung und die internationale Gemeinschaft. Allerdings hat sich in den vergangenen Monaten herausgestellt. dass der griechische Staat nicht nur nicht zahlen kann, sondern überschuldet ist.
Weitere Hilfsangebote der internationalen Gemeinschaft sollten deshalb die griechische Schulden reduzieren, anstatt nur an den Symptomen herumzudoktern. Griechenland braucht einen Schuldenschnitt, so dass die Zinsbelastung sinkt. Alleiniges Sparen und Kürzen wird die griechische Rezession nur verschärfen und den Abstieg in der Schuldenspirale beschleunigen, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Zu dem erforderlichen Strategiewechsel muss deshalb auch gehören, die Grundlage für erneute wirtschaftliche Dynamik in Griechenland zu legen. Erforderlich ist ein starkes Investitionsprogramm, das die Basis für neue wirtschaftliche Dynamik legt. Beispielsweise könnten erneuerbare Energien statt hoher Ölimporte zur energetischen Wertschöpfung vor Ort beitragen – mit positiven Wirkungen für Wirtschaftskraft und Klimaschutz.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Andreae