Frage an Katrin Göring-Eckardt von Daniel D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring-Eckhardt!
Auch ich möchte Sie nochmals fragen:
1.) Was sagen sie zu den (mittlerweile beendeten) Kontroversen um das Christival?
2.) Warum antworten Sie nicht auf andere Fragen in diese Richtung? Haben Sie Angst vor Auseinandersetzungen?
3.) Ist Homosexualität eine Sünde?
4.) Warum gehen Sie so lasch mit christlichen Radikalen (wie Luther, Meisner) ins Gefecht?
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Demant
Sehr geehrter Herr Demant,
ich danke Ihnen für Ihre Email. Die Schärfe, mit der die Kontroverse um das Christival geführt wurde, ist bedauerlich und war der Sache nicht angemessen. Noch vor der Veranstaltung selbst hatten sich die Wogen etwas geglättet, was meiner Beobachtung nach nicht zuletzt daran lag, dass die Protagonisten das persönliche Gespräch gesucht haben. Sehr lesenswert ist in diesem Zusammenhang das idea-Streigespräch zwischen Volker Beck und Ulrich Parzani (in der idea-Augabe vom 28.02.2008). Zwei Christen sitzen sich da gegenüber, beide argumentieren aus einer persönlichen christlichen Haltung heraus - und kommen in der Bewertung von Homosexualität zu konträren Ergebnissen. Streit in der Sache jedoch, muss unter Christinnen und Christen möglich sein.
Ich persönlich kann in gelebter Homosexualität, die Beziehung zum Anderen verantwortlich zu gestalten versucht, kein sünd- oder schuldhaftes Handeln erkennen. Homosexualität bedarf keiner Korrektur, noch ist sie durch Therapie überwindbar.
Meiner Antwort auf die Frage von Frau Großmann vom 21.01.2008 können Sie entnehmen, dass ich die von Ihnen vorgenommene Zuschreibung "christliche Radikale" nicht teile.
Mit vielen Grüßen,
Katrin Göring-Eckardt
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