Frage an Katrin Göring-Eckardt von Tanja G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
zu Ihrer Antwort betr. den Hassprediger Martin Luther vom 2.4.08 und zum Afghanistankrieg:
Wenn ein Hassprediger sich einerseits kirchenpolitische Verdienste erworben, aber andererseits öffentlich zu abscheulichen Verbrechen gegen Bevölkerungsgruppen aufgerufen hatte, ist er ein guter Hassprediger und sogar als Leitfigur der ev. Kirche geeignet. Muß man Ihre Antwort so verstehen?
Ist mit dem von Ihnen erwähnten christlichen Menschenbild Ihre Zustimmung zur Beteiligung Deutschlands am Afghanistankrieg vereinbar? Wird hier der Unterschied zwischen dem christlichen Anspruchsdenken und der Wirklichkeit sichtbar?
Haben Sie deshalb die Frage der Frau Helga Müller vom 29.1.08 nicht beantwortet?
Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann
Sehr geehrte Frau Großmann,
ich habe in meiner Antwort auf ihre Anfrage versucht deutlich zu machen, dass Martin Luther, seine Theologie und die von ihm angestoßene Reformation Kirche und Gesellschaft nachhaltig beeinflusst und zum Positiven verändert hat. Zugleich bleibt es Aufgabe, besonders der Evangelischen Kirche, inakzeptable Aspekte des Handeln Martin Luthers nicht auszublenden. Die evangelische Kirche hat dazu mehrfach Stellung genommen und verurteilt jede Form von Antisemitismus.
Bezüglich ihrer Frage zum Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan möchte ich Sie auf meine Antwort an Helga Müller vom 30. Juli aufmerksam machen.
Mit freundlichen Grüßen,
Katrin Göring-Eckardt